Krems, Badearena Krems

Neues Bad: Acht Bahnen sind Muss!

Vier Schwimmbahnen sind genug? Ertrinken ist die häufigste tödliche Unfallursache bei Kindern bis fünf Jahren, die zweithäufigste bei älteren Kindern. Das Erlernen des Schwimmens ist ein lebensrettender Bildungsauftrag gegenüber unseren Kindern.

Jedes vierte Kind in Österreich ist übergewichtig. Tendenz steigend. Vereine wie der Schwimmverein steuern dagegen. Schwimmen ist im Rahmen des Unterrichts aus Leibesübungen in Lehrplänen aller Schulstufen verankert.

Werfen Sie einen Blick am Montagnachmittag in das Kremser Hallenbad. Dort tummeln sich unzählige Kinder, der Schwimmverein ist ausgelastet. Versuchen Sie, nach Feierabend Platz im Hallenbad zu finden, um dort zu schwimmen. Das Sportbecken platzt aus allen Nähten, ich habe 30 (!) Schwimmer in der ungesperrten Seite des Sportbeckens gezählt, auf drei Bahnen. Gehen die Verantwortlichen für die Planung in das Bad und sehen sie, was sich dort abspielt? Hat man den Bedarf jemals seriös analysiert? Auf der Webseite der Badearena findet sich der aktuelle Schwimmplan zur Ansicht. Das Bad ist voll ausgelastet mit Schulen und Vereinen. Wie soll das mit nur vier Bahnen funktionieren, wenn es aktuell mit sechs Bahnen schon nicht klappt? Als Conclusio bleibt klar, der Kremser Schwimmsport braucht ein Becken mit acht Bahnen.

Die Betriebskosten steigen mit dem Wasservolumen, ich bin mir sicher, dass sich durch intelligente, integrale und energieeffiziente Planung und entsprechende Technik der Energieverbrauch signifikant senken lässt. Es gibt sicher noch weitere Strategien zur Effizienzsteigerung in den Bereichen Personal, Tarife und Betriebsführung.

Noch eine Frage, die man sich stellen sollte: Hat man die umliegenden (ÖVP-dominierten) Gemeinden in die Konzepte und Finanzierung mit eingebunden? Auch die Bürger der umliegenden Regionen nutzen das Bad. Geht es hier um politische Befindlichkeiten, um dem politischen „Gegner“ keinen Erfolg zu gönnen – auf dem Rücken der Bürger und Kinder? Die Verantwortlichen sollten sich fragen, ob sie nicht durch ihr Handeln ihr parteipolitisches Denken vor das Wohl des Wählers stellen.

Mag. Norbert Neger, Krems-Egelsee

Leserbrief zum Bericht „Wellness-Oase in Planung“ über den Bau des neuen Kremser Bades.