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Salzburg-Trainer Jesse Marsch freut sich auf das SpielAPA
Champions League

Salzburg sieht gegen Liverpool "magische Möglichkeit"

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Mit dem "Wunder von Wals-Siezenheim" will sich Salzburg am Dienstag (18.55 Uhr, live DAZN und Sky/Konferenz) ins Achtelfinale der Fußball-Champions-League katapultieren. Nur ein Heimsieg gegen Titelverteidiger Liverpool bringt den Aufstieg in Gruppe E, am Selbstvertrauen der "Bullen" soll es nicht mangeln. "Wir sind bereit für einen großartigen Moment", betonte Trainer Jesse Marsch.

Klar ist: Salzburg, das zumindest fix in der K.o.-Phase der Europa League steht, hat nichts zu verlieren, Liverpool hingegen alles. Die Elf von Jürgen Klopp wäre der erste Titelverteidiger seit Chelsea 2012/13, der bereits in der Gruppenphase stolpert. "Es ist verrückt, dass wir diese magische Möglichkeit haben", meinte Marsch bei der Pressekonferenz am Montag, die aufgrund des großen Interesses erstmals in der Europacuphistorie in einem eigens aufgestellten Zelt vor dem Stadion abgehalten wurde.

Der 19-jährige Shootingstar Erling Haaland sprach ohne Umschweife vom "größten Spiel meiner Karriere". Der 29-fache Saisontorschütze in 26 Pflichtpartien setzt einmal mehr auf Lockerheit: "Wir werden mit einem Lächeln hinausgehen und Spaß haben."

Während ein Remis nicht reicht, bringt Salzburg fast jeder Sieg in die K.o.-Phase. Bei Punktegleichheit zählt das direkte Duell (mit Auswärtstorregel). Die drei Auswärtstore beim 3:4 in Liverpool könnten für Salzburg daher Gold wert sein. Anfang Oktober kam Salzburg an der Anfield Road nach einem 0:3-Pausenrückstand mit einem Furioso auf 3:3 zurück, musste sich den abgeklärten Gastgebern aber schließlich doch beugen.

Vor der abschließenden Partie in Gruppe E liegen die Salzburger mit sieben Punkten hinter Liverpool (10) und SSC Napoli (9) auf Rang drei. Sollten alle drei Aufstiegsaspiranten am Ende bei zehn Punkten halten, weil Napoli im Parallelspiel gegen KRC Genk Remis spielt, hätte Napoli in der Dreier-Tabelle die Nase vor Salzburg und Liverpool.

Marsch wollte nicht auf die historische Möglichkeit fokussieren - mit Sturm Graz schaffte bisher nur ein österreichischer Club 2000/01 den Aufstieg aus der Gruppenphase. "Wir müssen frei im Kopf sein und Vollgas geben", forderte der US-Amerikaner, der große Vorfreude versprühte: "Wir haben so viel Lust und Leidenschaft für dieses Spiel." Darin liegt laut Routinier Zlatko Junuzovic auch der Schlüssel: "Sie haben wenige Schwächen, aber wir können ihnen wehtun. Es wird nur mit Emotion und Leidenschaft gehen."

Haaland, zuletzt mit quasi jedem europäischen Großclub in Verbindung gebracht, gab sich "zuversichtlich, dass wir morgen treffen", auch Marsch verwies auf die Torgefährlichkeit seiner Truppe, die durchschnittlich etwas über drei Tore pro CL-Partie erzielte, allerdings auch immer zumindest einen Gegentreffer kassierte.

Dass die "Null" ausgerechnet gegen Liverpool steht, wäre durchaus überraschend. "Sie sind so gut im Umschalten. Wir müssen immer bereit sein für jede Situation", meinte Marsch, der sich auch die Option einer defensiven Dreierkette offenhielt. "Wichtig ist, dass wir Selbstvertrauen, Aggressivität, Präsenz am Platz haben. Ganz frei und aggressiv, das ist ein großer, großer Schlüssel für uns."

Einer der Erfolgspfeiler sollen die eigenen Fans in der mit 29.520 Zuschauern einmal mehr ausverkauften Arena sein. "Das Stadion hat so viel Energie gehabt", erinnerte Marsch sich an die ersten beiden Gruppenheimspiele gegen Genk und Napoli. "Es ist gut, wenn wir es Liverpool ein bisschen unangenehm machen. Bei diesem Thema können unsere Fans viel helfen."

Die Heimstärke Salzburgs ist quasi amtlich: Bis zum 2:3 gegen Napoli am 23. Oktober war man 71 Pflichtpartien bzw. 19. Europacupmatches in Folge vor eigenem Publikum ungeschlagen. "Im Gegensatz zum Hinspiel haben wir jetzt den Vorteil, dass wir im eigenen Stadion spielen. Hier sind wir für jeden Kontrahenten in der Champions League ein sehr unangenehmer Gegner", befand Stürmer Hwang Hee-chan.

Liverpool hingegen glänzte zuletzt nicht unbedingt mit Auswärtsstärke. Am vierten Spieltag konnte man bei Genk nach vier Auswärtsniederlagen in Folge wieder siegen, hat insgesamt aber eine durchwachsene Bilanz. Nur zwei der jüngsten elf Partien in der Fremde gewannen die "Reds", sieben der jüngsten zwölf gingen verloren.