Jahresabschluss 2018: Red Bull: Weniger Jobs, mehr Gewinn

Der Energydrink-Hersteller Red Bull konnte seinen Gewinn um ein Drittel auf rund 741 Millionen Euro steigern. Firmenchef Mateschitz bekommt davon rund 182 Millionen Euro.

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Ein deutlicher Personalabbau sowie geringe Marketingausgaben haben dem Energydrink-Hersteller Red Bull 2018 einen signifikanten Gewinnanstieg beschert. Der Nettogewinn stieg um mehr als ein Drittel auf 741 Millionen Euro. Miteigentümer und Firmenchef Dietrich Mateschitz bekommt davon rund 182 Millionen Euro. Das geht aus dem kürzlich im Firmenbuch eingetragenen Jahresabschluss der Red Bull GmbH hervor.

Demnach hat die Gesellschaft mit Sitz in Fuschl am See im Jahresdurchschnitt 2018 160 Personen beschäftigt, um 111 weniger als im Jahr davor, zeigt der Abschluss im "Wirtschafts-Compass". Damit hat sich der Personalstand in Salzburg um rund 40 Prozent reduziert. Das Unternehmen hat sich bisher auf APA-Anfrage nicht zu dem Stellenabbau geäußert. Red Bull hat keinen Betriebsrat.

Weniger Marketing-Budget

Auch die Marketingausgaben, die das Unternehmen in der Gewinn-und Verlustrechnung unter dem Posten "sonstige betriebliche Aufwendungen" darstellt, wurden 2018 von rund 1,74 auf 1,65 Milliarden Euro verringert. "Die Hauptgründe für die Ergebnissteigerung waren die geringeren sonstigen betrieblichen Aufwendungen und der Rückgang des Personalaufwands", schreibt die Firma im Lagebericht.

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Weltweit beschäftigt Red Bull über 12.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Umsatz- und Gewinnzahlen der Red Bull GmbH beinhalten die Ergebnisse der zahlreichen internationalen Tochtergesellschaften nicht. 2018 wurden weltweit 6,8 Milliarden Red Bull-Dosen verkauft, um 7,7 Prozent mehr als im Jahr 2017. Der Umsatz stieg auf über 5,5 Milliarden Euro (plus 3,8 Prozent).

Umsatzanstieg erwartet

Für die Red Bull GmbH wird für 2018 ein Umsatz von 3,6 Milliarden Euro (davor 3,4 Milliarden Euro) angegeben. Auch im Geschäftsjahr 2019 erwartet das Unternehmen einen Umsatzanstieg. Größtes Wachstumspotenzial sieht der Energydrink-Hersteller in den Kernmärkten Westeuropa und USA, in den Zukunftsmärkten in den Entwicklungsländern sowie im weiteren Rollout von Red Bull Organics. Bei Organics handelt es sich bis auf eine Cola-Variante um Bittergetränke. Österreich war der Testmarkt für diese Marke.

Der Betriebsgewinn stieg im Vorjahr deutlich um 42 Prozent auf 865 Millionen Euro. Das Finanzergebnis verschlechterte sich um 41,5 Millionen Euro auf 90,3 Millionen Euro. Dies sei im Wesentlichen auf geringere Ausschüttungen von Tochtergesellschaften zurückzuführen. Die Umsatzrentabilität erhöhte sich von 21,6 auf 26,7 Prozent. Der Eigenkapitalanteil stieg gegenüber 2017 von 79,3 auf 80,9 Prozent der Bilanzsumme.

Weniger Finanzmittel

Der Finanzmittelfonds (Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Wertpapiere des Umlaufvermögens) reduzierte sich seit Ende 2017 von 429,3 auf 340,5 Millionen Euro. Diese Veränderung sei das Ergebnis aus dem positiven operativen Cash-Flow in Höhe von 783,1 Millionen Euro, dem negativen Investitions-Cash-Flow in Höhe von 99,4 Millionen Euro sowie dem negativen Finanzierungs-Cash-Flow in Höhe von 772,5 Millionen Euro.

Red Bull gehört zu 49 Prozent Dietrich Mateschitz und zu 51 Prozent der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya. Die Hälfte des Nettogewinns wird an die Eigentümer ausgeschüttet. Damit bekommt Mateschitz für das Geschäftsjahr 2018 rund 182 Millionen Euro. In der Forbes-Milliardärsliste landete Mateschitz heuer mit einem geschätzten Vermögen von 18,9 Milliarden Dollar auf Platz 53. Red Bull zählt in Rankings immer wieder zu den wertvollsten Unternehmen der Welt. Das European Brand Institute etwa ermittelte im Sommer 2019 für Red Bull einen Markenwert von rund 13 Milliarden Euro.