Mehr Haushaltsgeräte, weniger Stromverbrauch
by Alina ElsasserLaut einer vom Bundesamt für Energie durchgeführten Analyse gibt es in der Schweiz mehr Elektrogeräte pro Haushalt als noch vor einigen Jahren. Dank technologischen Fortschritten, Förderprogrammen und Mindestanforderungen verbrauchen sie jedoch 914 Millionen Kilowattstunden weniger Strom als 2002.
In der Schweiz gab es im vergangenen Jahr 47,44 Millionen Haushaltsgrossgeräte und IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte. Zusammen verbrauchten sie 6806 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom, was 12 Prozent des schweizerischen Stromverbrauches ausmacht. Zu diesen Ergebnissen kam eine Analyse des Bundesamtes für Energie (BFE). 2018 war die Anzahl der Geräte um 36,1 Prozent höher, als 2002. Der Stromverbrauch sei aber um 914 kWh tiefer als vor 16 Jahren.
Dank technologischen Entwicklungen sei der Energieverbrauch der IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte um 52,9 Prozent tiefer als im Jahr 2000. Haushaltsgrossgeräte seien verglichen mit 2002 um 26 Prozent effizienter.
Haushaltsgrossgeräte von 2002 bis 2018
2002 waren in der Schweiz 13,6 Millionen Haushaltsgrossgeräte im Einsatz. Im Jahr 2018 waren es gemäss Analyse 33,3 Prozent mehr als damals, nämlich 18,1 Millionen Geräte. Die grössten Stromverbraucher dieser Kategorie seien Elektroherde/Backöfen mit 1409 Millionen kWh. Darauf folgen Kühlgeräte mit 1062 Millionen kWh und Wäschetrockner mit 867 Millionen kWh.
IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte von 2000 bis 2018
Im Jahr 2000 gab es in der Schweiz 20,1 Millionen IT-, Büro- und Unterhaltungselektronik-Geräte. 2018 waren es 29,4 Millionen Geräte, was eine Steigerung von 46,1 Prozent bedeute. Obwohl die Leistungsfähigkeit und die Nutzungsdauer anstiegen, sei der Energieverbrauch in diesem Zeitraum um 39,8 Prozent zurückgegangen. Die Gründe für den Verbrauchsrückgang könnten laut Analyse die technologischen Fortschritte wie auch Förderprogramme zugunsten effizienter Geräte und Mindestanforderungen für den Standby-Gebrauch sein.
Ab März 2021 würden in der EU neue Energieetiketten eingeführt. Diese neuen Labels würden für Waschmaschinen, Geschirrspüler, Wäschetrockner und Displays (Monitore, Fernseher) gelten. Die Labels werden zudem laut BFS wieder wie ursprünglich die Klassen A bis G aufweisen, ohne "+"-Erweiterungen.
Laut der Studie ist es ersichtlich, dass die Energieetiketten an Einfluss auf die Kaufentscheidung verlieren. Seit 2014 sei der Anteil an verkauften A+ und A++ Geräten rückläufig. 2018 waren 24 Prozent A+/A++, 2014 waren es noch 55 Prozent. Die Anzahl verkaufter A-Geräte sei in der gleichen Zeit von 30 auf 59 Prozent gestiegen.
Die Daten für die Studie stammen vom Fachverband Elektroapparate für Haushalt und Gewerbe Schweiz (FEA) und vom Schweizerischen Wirtschaftsverbands der Informations-, Kommunikations-, und Organisationstechnik (Swico).