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Eine Mammut-Filiale in der Schweiz

Mammut wird verkauft

Der Schweizer Hersteller von Outdoorkleidung Mammut steht zum Verkauf - dabei wuchs die Firma allein 2018 um mehr als zehn Prozent. Der Mutterkonzern will sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren.

Blech geht vor Outdoor: Der Schweizer Mischkonzern Conzzeta will sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren: die Blechbearbeitung. Aus diesem Grund wolle man den Sportmode-Produzenten Mammut bis Ende 2020 verkaufen, teilte der Konzern heute mit.

Mammut steht wirtschaftlich derzeit gut da: Allein im Jahr 2018 stieg der Umsatz um 10,9 Prozent auf 253,4 Millionen Schweizer Franken. Das zweistellige Wachstum konnte in allen drei Regionen - Europa, Amerika und Asien - erzielt werden. Gleichzeitig verbesserte sich das Betriebsergebnis der Mammut Sports Group mit Sitz in Seon auf 5,2 Mio. Schweizer Franken (2017: 0,1 Millionen). Die Schweizer Firma steht für besonders hochwertige Bergsportausrüstung im oberen Preissegment.

Trotzdem will Conzzeta nun verkaufen: Denn Mammut als Teil von Conzzeta verfüge "außerhalb von Europa letztlich nicht über den notwendigen Marktzugang", teilte das Unternehmen mit. Das bedeutet: Um in den Zukunftsmärkten Asien und USA wirklich wachsen zu können, sei Mammut als Tochter bei einem Mischkonzern nicht ideal aufgestellt. Ein Sprecher des Unternehmens deutete dem SPIEGEL gegenüber an, dass einige Expansionsversuche nicht erwartungsgemäß verlaufen seien.

Wer die Firma kaufen wird, ist offen, erste Gespräche würden bereits geführt. Man gehe davon aus, dass die Arbeitsplätze und auch der Standort Schweiz erhalten blieben, sagte der Conzzeta-Sprecher.

Zum Verkauf stehen auch die weiteren Geschäftsbereiche Schaumstoffe und grafische Beschichtungen. In den vergangenen Jahren hatte sich Conzzeta bereits von seinem Automationsgeschäft, seinen Immobilienportfolios und dem Segment Glasbearbeitung getrennt.

Der Verkauf von Mammut sei der nächste logische Schritt hin zu einem technologieorientierten Industrieunternehmen, das sich auf die Blechbearbeitung mit der Firma Bystronic konzentrieren wolle. Diese war 2018 Conzzetas größter Geschäftsbereich: Auf knapp über eine Milliarde Franken hatte der Konzern den Umsatz gesteigert.

caw