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Der Rasen der Green Forest Rovers wird nicht mit Pestiziden behandelt.

Die Green Forest Rovers sind der erste vegane Fußballklub der Welt

Bundesliga müsste pro Spieltag 60.000 Bäume pflanzen

Fußballvereine - das kann man ruhig so sagen - sind nicht gut für unser Klima. Vor allem die Champions-League-Klubs pendeln ständig zwischen Flughafen und Stadion hin und her und absolvieren pro Saison bis zu 30 Reisen. Generell ist der Spielbetrieb in der Bundesliga eine CO2-Schleuder. "In der Summe liegen wir bei rund 7.800 Tonnen CO2, die pro Spieltag ausgestoßen werden", sagt Patrick Fortyr von der Klimaschutzberatung CO2OL. Um das auszugleichen, müssten die 18 Bundesligisten pro Spieltag 60.000 Bäume auf 48 Fußballfeldern pflanzen.

Englischer Viertligist aus Nailsworth macht es vor

Es geht aber auch anders: Dies beweist der englische Viertligist Forest Green Rovers. Das Team von Dale Vince, der mit Windkraft ein Millionenvermögen machte und von der englischen Presse mal ein "Öko-Krieger" genannt wurde, ist der erste vegane Klub der Welt, bei dem Umweltschutz über sportlichem Erfolg steht. Vince erlaubte zuerst kein rotes Fleisch mehr für die Spieler und Funktionäre, der Verein kommt nun seit drei Jahren komplett ohne tierische Produkte aus. Das spüren auch die Fans, denn im Stadion gibt es veganes Bier und nur veganes Essen.

Vor wenigen Tagen machte der Viertligist Schlagzeilen, als er bekannt gab, dass er fortan mit Schienbeinschonern aus Bambus spielen werde. "Bambus ist ein Naturwunder, ein nachhaltiges Material, das unglaublich stark und ultraleicht ist, was es perfekt für Schienbeinschoner und besser für den Planeten und unsere Spieler macht", sagte Vince. 

Stadion aus Holz - Trikots aus Bambusfasern

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Die Trikots aus Bambusfasern - schick.

Die Reduzierung des Kunststoffverbrauchs sei ein wichtiger Teil des Kampfes gegen die Klimakrise. Die Trikots der Truppe bestehen aus Bambusfasern und sind sozusagen nachwachsend. Spieler und Mitarbeiter fahren nach einem Bericht der Website spox.com mit Elektroautos, das Flutlicht werde mit Ökostrom betrieben. Der Klub spielt zudem in einem Stadion aus Holz.

Der Rasen der Green Forest Rovers wird nicht mit Pestiziden behandelt und von einem solarbetriebenen Mähroboter gemäht. Im Jahr 2018 wurde die Forest Green Rovers mit dem Momentum for Change Award ausgezeichnet.

In Deutschland ist Mainz 05 weit vorne

Eine schöne Geschichte, die zeigt, welch großes Potenzial in so vielen Bereichen des Lebens steckt. Es muss nur einer anfangen. Und wie sieht es in Deutschland aus? Geht ein Klub voran? Am ehesten Mainz 05. Die Rheinhessen behaupten, "seit 2010 klimaneutral" zu sein. Durch Zertifikate gleiche der Verein seine CO2-Emissionen aus - auch die der Fans bei Auswärtsreisen. Die Rhein-Hessen seien eine positive Ausnahme, gibt Experte Fortyr zu.

Aber generell ist im Profi-Fußball noch viel Luft nach oben.