Ölpreise bauen Verluste etwas aus

Die Ölpreise sind am Montag nach kräftigen Gewinnen der Vorwoche gefallen. Bis zum Mittag haben sie die leichten Verluste aus dem frühen Handel ein Stück weit ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 63,85 US-Dollar. Das waren 54 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 53 Cent auf 58,67 Dollar.

Marktbeobachter sprachen von einer Gegenbewegung. Am Freitag hatten die Preise für Rohöl aus der Nordsee und für US-Öl noch jeweils die höchsten Stände seit September erreicht. Das führende Opec-Land Saudi-Arabien hatte den Markt mit einer unerwartet starken Kürzung der Fördermenge überrascht.

Saudi-Arabien hatte angekündigt, die Produktion über das im Rahmen der Opec+, einem Verbund der Opec-Staaten und verbündeter Länder wie Russland, vereinbarte Mass zu senken. Demnach soll die Fördermenge um zusätzlich 400 000 Barrel pro Tag verringert werden, wobei sich eine Gesamtkürzung von 2,1 Millionen Barrel pro Tag ergibt. "Diese auf den ersten Blick hohe Zahl sorgte am Freitag für einen Preissprung", sagte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank.

Ob alle beteiligten Länder die vereinbarten Kürzungen tatsächlich umsetzen, bleibe abzuwarten, gab Experte Fritsch zu bedenken. Er verwies auf die Drohung Saudi-Arabiens sogar mehr Rohöl zu fördern als aktuell, falls die Vereinbarungen nicht eingehalten werden. Fritsch sieht nach wie vor das Risiko eines beträchtlichen Überangebots im ersten Halbjahr 2020.

Belastet wurden die Ölpreise zum Wochenauftakt auch durch Konjunkturdaten aus China. Unerwartet schwache Exportdaten hätten am Markt die Sorge um die weitere konjunkturelle Entwicklung der zweitgrössten Volkswirtschaft verstärkt, hiess es./jkr/jsl/jha/

(AWP)