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„Grasdaggl“ ist eine schwäbische Beleidigung. © Foto: © deviddo /Fotolia

Schwäbischer Dialekt : „Grasdaggl“ und „Bauraseggl“: Diese schwäbischen Schimpfwörter sind Kult

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Echte Schwaben kennen sie alle. „Reigschmeckte“ wissen hingegen oft nicht, wie ihnen geschieht, wenn ein Schwabe mal loslegt mit Schimpfen.

Bei gewissen Dingen neigen wir Schwaben ja zum Verniedlichen – unsere „Herrgottsbscheißerle“ zum Beispiel sind Maultaschen und wir bauen keine Häuser, sondern nur „Häusle“. Aber wenn es ums Schimpfen geht, dann gehen wir richtig ab. Vor allem Tiernamen haben es uns angetan – die werden dann mit verschiedensten Attributen kombiniert.

Schwäbische Schimpfwörter: Tierisches

Der Dackel zum Beispiel - sorry, auf Schwäbisch natürlich Daggl. Der gilt als ein bisschen doof, weil er immer so niedlich schaut mit seinen großen Augen.

Treudoof wäre wahrscheinlich das richtige Wort. Er macht brav, was man ihm sagt, hat sonst aber nicht wirklich was drauf. Ihn gibt es in verschiedenen Varianten, zum Beispiel den „Allmachdsdaggl“. Der Wortbestandteil „Allmachd“ kommt vom Ausruf „Allmächtiger!“ – ein Flehen an Gott. Auch gerne kombiniert: der Grasdaggl. Modern interpretiert könnte es eine treudoofe Person sein, die auf grünem Gras einem Ball hinterherjagt, aber so weit wollen wir nicht gehen ...

Weitere Schimpfwörter aus der tierischen Ecke:

Habrgoiß = schlanke, dünne Frau (eigentlich ist das spinnenartige Tier Weberknecht gemeint)
Entaklemmr = Geizhals (jemand, der aus der Ente noch das Letzte herausholt)
Neidhamml = neidischer Mensch
Rotzaff = junge, freche Person
Saubär = Person ohne Manieren

Der Neiddeifl stößt ins gleiche Horn wie der Neidhamml – Sakrales wird im Schwäbischen gern zum Fluchen verwendet. „Herrgottsakra“ ist nicht nur im Bayerischen ein beliebter Ausspruch, wenn man sich ärgert oder wenn etwas schief geht.

Die Ratschkattl ist eine geschwätzige Frau. Wer will, dass eine Neuigkeit die Runde macht, teilt sie ihr mit – dann bekommen es auch wirklich alle mit.

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Schwäbischer Dialekt: Es gibt keine weiblichen „Seggl“

Das Lieblingsschimpfwort des Schwaben ist allerdings „Seggl“. „So a Seggl“, hört man ihn im Auto fluchen, wenn ihm jemand den letzten freien Parkplatz klaut. „Des isch au a Dregsseggl“, schimpft er über den Politiker, der mal wieder nicht richtig regiert.

Das Wort klingt so niedlich, dabei kommt es eigentlich aus der Vulgärsprache – der Seggl ist nämlich nichts anderes als das männliche Geschlechtsteil. Deswegen kann man es auch nur zu Männern sagen – weibliche Seggl gibt es nicht. Auch den Seggl gibt es in verschiedensten Varianten – den Bauraseggl zum Beispiel.

Nicht zu verwechseln mit dem Muggaseggele – das ist eine schwäbische Längeneinheit … und einen eigenen Artikel wert!

Interview mit Telefonstreich-König „Jango“

Wer etwas Nachhilfe im Fluchen auf Schwäbisch benötigt, sollte sich unser Interview mit der Ulmer Telefonstreich-Legende „Jango“ ansehen ...

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Jango aus Ulm Der Telefonstreich-König im Video-Interview

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