Revanche für Tweet?

Pjöngjang wettert gegen "alten Mann" Trump

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Schöner Schein für die Kameras? In jüngster Zeit tauschen beide Staatschefs eher beleidigende Worte aus.(Foto: dpa)

Trotz aller bilateralen Gespräche herrscht zwischen den USA und Nordkorea derzeit Eiszeit. US-Präsident Trump twittert eine Warnung an Machthaber Kim. Dieser lässt seinen Gesandten über den Leichtsinn und die Unberechenbarkeit des Amerikaners schimpfen.

Nordkoreas Führung trotzt den Warnungen Donald Trumps im Streit um ihr Atomwaffenprogramm und attackiert den US-Präsidenten erneut verbal. Es gebe so viele Dinge, die Trump nicht über Nordkorea wisse, erklärte der Vorsitzende des nordkoreanischen Asien-Pazifik-Friedenskomitees und frühere Geheimdienstchef, Kim Yong Chol. "Wir haben nichts mehr zu verlieren", wurde Kim von Staatsmedien zitiert.

Nordkorea werde sein künftiges Tun nur aufgrund dessen, was Trump gesagt habe, nicht mehr überdenken. "Weil er ein leichtsinniger und unberechenbarer alter Mann ist, wird die Zeit womöglich kommen, dass wir ihn (...) als 'dementen Greis' bezeichnen", so Kim weiter.

Trump hatte Nordkorea am Sonntag davor gewarnt, seine Zusage einer atomaren Abrüstung zu brechen. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un habe viel zu viel zu verlieren, falls er auf feindselige Weise handeln sollte, schrieb Trump auf Twitter. Kim habe eine klare Vereinbarung zur Denuklearisierung bei ihrem gemeinsamen Gipfel in Singapur 2018 unterzeichnet. Er wolle sicher nicht seine besondere Beziehung zum US-Präsidenten aufs Spiel setzen oder sich in die anstehende US-Präsidentschaftswahl im November 2020 einmischen. "Nordkorea hat riesiges wirtschaftliches Potenzial, aber es muss wie versprochen denuklearisieren."

Trump bezog sich auf eine Vereinbarung mit Kim Jong Un zur atomaren Abrüstung bei ihrem ersten gemeinsamen Gipfel in Singapur 2018. Kim Yong Chol, der im vergangenen Jahr als Gesandter Pjöngjangs nach Washington gereist war, warnte, Kim Jong Un könne seine Meinung über den US-Präsidenten ändern.

Raketentriebwerk getestet?

Ungeachtet der speziellen Beziehung zwischen Trump und Kim Jong Un hat sich der Ton zwischen beiden Ländern zuletzt wieder verschärft. Nordkorea hatte mit einem "neuen Weg" gedroht, sollten die USA bis Jahresende keine neuen Vorschläge für die Atomgespräche vorlegen. Der zweite gemeinsame Gipfel war im Februar in Vietnam gescheitert. Die Verhandlungen sind seitdem nicht mehr vorangekommen.

Am Sonntag hatte Nordkorea einen "sehr wichtigen" Test an einer Satelliten-Startanlage vermeldet, dessen Ergebnis auch Einfluss auf die strategische Ausrichtung des Landes haben werde. Experten vermuten, dass Nordkorea ein Raketentriebwerk getestet hat.