Reichskriegsflagge bei Derby: Übeltäter ausgeforscht
Die Person hat seit der Saison 2012/13 Hausverbot bei der Austria. Laut Polizei ist der Banner, sofern ohne Hakenkreuz, nicht strafbar.
Eine verfälschte Reichskriegsflagge im Auswärtssektor sorgte beim Wiener Derby am Sonntag für Aufregung. Wie die Austria am Montag auf ihrem offiziellen Twitter-Account verkündete, ist der Übeltäter ausgeforscht: Die Person hat seit der Saison 2012/13 Hausverbot in der Generali Arena. Nun wurde ein bundesweites Stadienverbot beantragt.
"Als Club haben wir eine sehr klare Linie, was dieses Thema betrifft und werden davon auch keinen Millimeter abweichen. Deswegen ist es auch extrem wichtig, dass die Behörden derartige Fälle strikt verfolgen und strenge Strafen aussprechen", hieß es im Statement der Austria.
Die Person dürfte dem bei der Austria mit Hausverbot belegten Fanclub "Unsterblich" angehören. Dieser wurde wegen seiner Nähe zum Neonazismus 2013 aus der Generali Arena verbannt. Die Austria betonte auf Twitter, dass es sich hierbei um keine Austria-Fans handle und der Banner in "keinster Weise mit unseren Werten" vereinbar sei.
Die Polizei hat ihrerseits eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien eingebracht, sagte Polizeisprecher Paul Eidenberger am Montag der APA - Austria Presse Agentur. Grundlage für die strafrechtliche Prüfung der Polizei waren das Verbotsgesetz, das Symbole-Gesetz, mit dem die Verwendung von Symbolen des Islamischen Staats und anderer Gruppierungen untersagt wurde sowie das Einführungsgesetz zu den Verwaltungsverfahrensgesetzen (EGVG). Letzteres sieht in Artikel 3 Strafen für die Verbreitung von nationalsozialistischem Gedankengut im Sinne des Verbotsgesetzes vor.
Nach diesen Rechtsgrundlagen der Polizei ist der Banner, mit dem die Reichskriegsflagge nachempfunden war, nicht strafbar, betonte Eidenberger. Denn auch die Grundfahne, also die Reichskriegsflagge ist in Österreich - sofern sie kein Hakenkreuz aufweise - nicht verboten. "Diese oder ähnliche Fahnen mit solcher Symbolik kommen immer wieder bei Fußballspielen vor", sagte Eidenberger. Sie werden auch "immer wieder aufs neue überprüft".
(APA)