Gewerbeimmobilienmarkt
Frankfurter Immobilie Squaire für 940 Millionen Euro verkauft
Die ikonische Gewerbeimmobilie am Frankfurter Flughafen wechselt den Besitzer. Es ist der teuerste Einzelverkauf des Jahres in Deutschland.
by Matthias StreitErfurt. Die Büro- und Hotelimmobilie „The Squaire“ am Frankfurter Flughafen wurde verkauft. Der Erlös soll laut mehreren mit der Transaktion vertrauten Personen bei 940 Millionen Euro liegen – das macht die Immobilie zur teuersten in diesem Jahr gehandelten in Deutschland. Schon im November soll der Verkauf abgeschlossen worden sein.
Als bislang größter Einzelverkauf in diesem Jahr galt das ebenfalls in Frankfurt gelegene Bürogebäude „Die Welle“, das für 620 Millionen Euro den Besitzer wechselte.
Gekauft hat das Squaire ein Konsortium um die Investmentgesellschaft AGC. Mit rund 40 Prozent sollen südkoreanische Investoren beteiligt sein, zu denen auch der Finanzdienstleister Hana gehört. Hanas Anteil soll bei rund einem Viertel liegen, die Strukturierung der Anteile sei aber noch nicht final. Bereits vor einem Jahr hatte Hana gemeinsam mit einem Co-Investor das Hochhaus Trianon gekauft, in dem die Deka-Bank sitzt.
Der bisherige Eigentümer des Squaire, Office First, möchte sich auf Anfrage des Handelsblatts nicht zur Transaktion äußern. Laut Insidern soll es um die Immobilie ein Bietergefecht gegeben haben, in dem unter anderem Aroundtown unterlag. Doch auch Aroundtown möchte die Sache nicht kommentieren. Das im MDax notierte Unternehmen ist Deutschlands größter Vermieter von Gewerbeimmobilien und strebt derzeit eine Fusion mit TLG Immobilien an.
Ankermieter des Büro- und Hotelkomplexes sind KPMG, Hilton und die Lufthansa. Laut Office First, der Blackstone-Gesellschaft, der das Squaire bislang gehörte, ist die Immobilie zu 98 Prozent vermietet. Die Restmietdauer beträgt im Schnitt zehn Jahre. Weitere Mieter sind unter anderem Michelin und der flexible Bürovermieter Signature von IWG.
Hohe Baukosten
Das 660 Meter lange Squaire, das über dem Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens errichtet wurde, wird oft als horizontal liegendes Hochhaus beschrieben. In der Bauzeit zwischen 2007 und 2011 machte es wegen stark steigender Baukosten Schlagzeilen. Die ursprünglich auf 660 Millionen Euro taxierten Investitionskosten hatten sich bis zur Eröffnung verdoppelt.
Entwickelt hatte das Gebäude die einst börsennotierte IVG. Nach der Insolvenz des Unternehmens sollte ursprünglich dessen Büroimmobilienportfolio inklusive des Squaire als Office First an die Börse gebracht werden. Der 2016 geplante Börsengang wurde aber wegen eines „schlechten Marktumfeldes“ abgesagt. Wenig später kaufte die Investmentgesellschaft Blackstone das Portfolio.
Das Gewerbeimmobilien-Portal Thomas Daily hatte zuerst über den Verkauf berichtet. Thomas Daily zufolge begleiteten BNP Paribas Real Estate, CBRE, Eastdil, Hengeler Mueller und Freshfields den nun vollzogenen Verkauf.