Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler steckt nach einem Null-Punkte-Wochenende in der Krise. Nun naht die Vierschanzentournee.
Sein Null-Punkte-Desaster fasste Markus Eisenbichler in sieben Worten kurz und knapp zusammen. "Nicht in Form. Zurück an die Arbeit", schrieb der Dreifach-Weltmeister nach dem harten Rückschlag in Russland in den sozialen Netzwerken an seine Fans.
Dazu stellte die deutsche Skisprung-Hoffnung ein Foto, auf dem sein Gesichtsausdruck mit "bedröppelt" noch ziemlich nett beschrieben wäre. Genug gesagt.
Drei Wochen ist die neue Saison nun alt, doch richtig angekommen ist Eisenbichler noch nicht. Seine bisherigen Plätze 50, 23, 31 und 36 liegen weit hinter den Erwartungen, auch seinen eigenen.
Nur einmal erreichte "Eisei" den zweiten Durchgang - und das auch nur, weil in Kuusamo die Norweger Johann Andre Forfang und Robert Johansson disqualifiziert wurden. "Das Selbstbewusstsein ist gerade nicht da, ich hadere ein bisschen", hatte der DSV-Adler daraufhin gesagt.
Markus EisenbichlerNot in Shape 😢.Back to work 🤷♂️. #Winterfans #viesmannsport #kampa #schönramer #isodoni #fischernordic #gotowork💪 #lifeishard 😬
In der Summe kommt er nun auf ganze acht Weltcuppunkte und Platz 37 in der Gesamtwertung - direkt hinter einem 19 Jahre alten Finnen namens Niko Kytösaho. Eine Pause am kommenden Wochenende, ausgerechnet beim Heimspiel in Klingenthal, kommt für Stefan Horngacher dennoch wohl nicht in Frage.
"Bis jetzt haben wir darüber nicht nachgedacht. Wir müssen mit ihm in Ruhe und ohne Stress weiter arbeiten", sagte der Bundestrainer in Nischni Tagil.
Kein Grund zur Panik
Für Panik-Handlungen besteht indes auch kein Grund. Schon im vergangenen Winter, dem besten seiner Karriere, kam Eisenbichler nur langsam in Gang. Damals verbuchte er erst im siebten Springen seine erste einstellige Platzierung. Horngacher kündigte dennoch an, das Gespräch mit dem 28-Jährigen zu suchen. Eisenbichlers Fehler am Sonntag sei indes "nicht so groß" gewesen.
Dennoch: Bis zur Vierschanzentournee sind es keine drei Wochen mehr, die Zeit wird langsam knapp. Sven Hannawald, 2001/2002 letzter deutscher Sieger beim Ritt über die vier Schanzen, machte Eisenbichler immerhin Mut.
"Ich bin jetzt nicht erschüttert, dass es bei Markus so losgeht. Ich kenne das", sagte Hannawald am Eurosport-Mikrofon und hofft auf die umgekehrten Vorzeichen: "Bei Werner Schuster war es in der Vergangenheit vor der Tournee immer super, dann war sofort der Druck da." Zumindest danach sieht es bei Markus Eisenbichler derzeit nicht aus.
