Ein verfaulter Baum stürzte auf ihr Auto
Warum Stadt und Versicherung nicht zahlen
Erzieherin Francesca verzweifelt
by Andrea ScheifeleDieser Baum war kein Freund mehr ...
Erzieherin Francesca Brea (31) aus Berlin parkte ihren Mitsubishi Grandis im Stadtteil Steglitz an der Straße. Der schräg stehenden Akazie auf dem Grünstreifen zwischen Bürgersteig und Straße schenkte sie keine Beachtung.
Doch der Baum krachte wenig später auf das 13 Jahre alte Auto. Der Wagen wurde schwer beschädigt. Brea zu BILD: „Dabei war es absolut windstill. Später stellte sich heraus, dass der Stamm innen komplett morsch war.“
Folgenschwer für die werdende Mutter: Der Wagen ist nur Teilkasko versichert. Das bedeutet: Die Versicherung übernimmt die Kosten für die Reparatur nicht – das hätte sie nur getan, wenn der Pkw Vollkasko versichert gewesen wäre. Francesca wendete sich an BILD kämpft: „Es kann doch nicht sein, dass ich alleine auf dem Schaden sitzen bleibe.“
BILD kämpft schrieb das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf an. Doch die Behörde wiegelte ab, wollte den Schaden nicht übernehmen. Pressesprecherin Nina Badur: „Der Zustand des Baumes wurde unter Berücksichtigung der maßgeblichen Vorschriften korrekt überwacht. Wir bedauern in der Sache keine andere Entscheidung treffen zu können.“
Auch Henning Engelage, Pressesprecher des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), erklärt: „Es gibt leider Dinge, die passieren unvorhergesehen. Dazu gehören auch umstürzende Bäume. Genau dafür gibt es Versicherungen, die sie abschließen können, um sich gegen solche Schäden abzusichern. Bei einem umstürzenden Baum übernimmt die Vollkasko den Schaden und somit die Reparatur.“
Francesca Brea zu BILD: „Der Wagen war tiptop. Jetzt ist das Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden. Einfach Mist.“
Ende Oktober 2018 war ein Baum im Berliner Grunewald auf ein fahrendes Auto gefallen. Die Fahrerin (40) starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Ersten Ermittlungen zufolge war das Wurzelwerk verfault.