Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und ihre deutsche Mitstreiterin Luisa Neubauer haben beim UN-Klimagipfel in Madrid zusammen mit jungen Umweltaktivisten aus aller Welt zu dringendem Handeln aufgerufen.
„Die Klimakrise wird uns nicht nur in der Zukunft treffen, sie betrifft schon heute unzählige Menschen, die schon jetzt leiden und sterben.“ Neubauer und sie selbst seien privilegiert, ihre Geschichten seien aber schon oft erzählt worden, sagte die 16-jährige Thunberg.
„Wir haben bemerkt, dass wir einige Medienaufmerksamkeit bekommen, deshalb ist es unsere moralische Pflicht, unsere Stimmen denen zu leihen, die ihre Geschichte erzählen müssen“, erklärte Thunberg vor Hunderten Journalisten aus aller Welt. Junge Aktivisten, unter anderem von den Marshallinseln, den Filippinen, aus Russland und Chile berichteten eindringlich von dramatischen Überschwemmungen, Dürren, Überfischung und Krankheiten in ihrer Heimat.
„Wir bezahlen für etwas, das wir nicht verursacht haben. Wir tragen so gut wie nichts zu den CO2-Emissionen bei“, betonte ein Umweltschützer von den Marshallinseln, einem der kleinsten Staaten der Erde. „Unsere Leben sind nicht verhandelbar!“, sagte eine Aktivistin aus Chile.
Thunberg war am Freitagmorgen wenige Stunden vor dem großen Madrider Klimamarsch in der spanischen Hauptstadt angekommen. Zuvor hatte sie in einem dreiwöchigen Segeltörn auf einem Katamaran den Atlantik aus den USA überquert. Die junge Schwedin nimmt keine Flugzeuge, um für den Klimaschutz zu sensibilisieren.
Die UN-Klimakonferenz ist derweil in die zweite und entscheidende Woche gegangen. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) soll am Montag ebenfalls zu ersten Gesprächen in Madrid ankommen. Die formellen Verhandlungen auf Ministerebene beginnen am Dienstag.