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Premiere von „Geh mal raus!“ in der Aula der Anni-Pickert-Schule. © Johannes  Dziemballa

Poing ist mehr als Häuser

Tolle Filmpremiere

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Rund 150 Besucher waren zur Premiere des etwas anderen Heimatfilms „Geh mal raus!“ gekommen. Der zeigt, dass Poing viel mehr ist als nur Häuser.

Poing – Dass Poing mehr ist als nur eine Schlafstadt, als welche insbesondere der neue, nördliche Teil mit den Neubaugebieten nach dem Raster gezogen bezeichnet wird, beweist der Film „Geh mal raus!“ von Raffael Scherer. Der 25-jährige Drehbuchautor und Regisseur aus Poing hat einen netten und liebenswerten Kurzfilm über seinen Heimatort gedreht, in dem der Hauptdarsteller unfreiwillig ein Wochenende lang durch den Ort wandert und jede Menge netter Menschen trifft und schöne wie aufregende Erlebnisse hat.

Poing: 80 Mitwirkende

Etwa 150 Besucher sind am Sonntagnachmittag in die Aula der Anni-Pickert-Schule zur Filmpremiere gekommen und haben gesehen, was der zwölfjährige Hauptdarsteller Kilian Oellerer (im Film als Simon unterwegs) in Poing erlebt. Seine Eltern sind übers Wochenende weggefahren und eigentlich wollte Simon die freie Zeit auf dem Sofa vor dem Fernseher verbringen. Als er aber doch mal rausgeht zur Skateranlage, verliert er dort den Hausschlüssel – und marschiert durch Poing.

Simon auf Tour durch Poing

Auf seiner Tour trifft er unter anderem auf Alfred, einen älteren Herrn, der im Biergarten des Restaurants Onkel Ivo sitzt und ihm erzählt, dass er früher beim TSV Poing Fußball gespielt hat. Ob er, Simon, nicht mal dort vorbeischauen wolle, vielleicht darf er ja mitspielen? Simon spaziert zum Fußballplatz und schaut beim Trainingsspiel zu. Als sich einer der Spieler verletzt, wird er vom Trainer gefragt, ob er denn nicht einspringen wolle. Na klar! Und schon ist der Zwölfjährige mitten drin und erzielt sogar das entscheidende Siegtor.

Siegtor für den TSV Poing

„Die große Rahmenhandlung für die Geschichte stand, der Anfang und das Ende, ansonsten haben wir geschaut, was passiert“, erzählt Regisseur Raffael Scherer. Nachdem Bürgermeister Albert Hingerl ihm Anfang des Jahres von der Idee eines Poing-Films erzählt hatte, nahm sich der 25-Jährige, der Filmregie studiert hat, der Sache an. Er startete Aufrufe, ob und wer beim Film mitwirken möchte – gemeldet hatten sich zahlreiche Bürger und Vereine. Im Abspann des Films werden fast 80 Beteiligte benannt, von Sprechrollen bis Statisten.

Sechzger-Lieder beim Fanclub „Poinger Löwen“

Unter anderem die Theatergruppe des Trachtenvereins Aubergler. Bei denen schaut Simon bei einer Probe zu. Oder der 1860-Fanclub „Poinger Löwen“, mit denen der Zwölfjährige Sechziger-Lieder singt. Oder Tamarindo, der Trainer der Poinger Capoeira-Gruppen, bei denen Simon mitmachen darf. Oder der Mittelalter-Verein Eisenteufel, die dem Buben den Schwertkampf und Selbstverteidigung beibringen. Oder, oder, oder.

„Poing ist so viel mehr als nur das Haus, in dem du bist“, lautet der Refrain des Filmsongs, den Ludwig Stadler komponiert und zusammen mit Thomas Steinbrunner eingespielt hat. Wie viel mehr Poing ist, zeigt der etwas andere Heimatfilm, der ganz ohne Kitsch auskommt.

Nach der Premiere hat Bürgermeister Albert Hingerl angekündigt, den Film im Internet zu veröffentlichen. Damit die Welt sieht, dass Poing tatsächlich viel mehr ist als eine Schlafstadt.

Ludwig Stadler, der zusammen mit Raffael Scherer seit vielen Jahren Musik macht als Duo „Shots“, hat das Lied zum Poinger Heimatfilm „Geh mal raus!“ komponiert und zusammen mit Thomas Steinbrunner eingespielt. Hier der Text:

Prolog: „Du sitzt ja schon wieder auf dem Sofa und schaust dir deine Serie an. Schau doch einmal raus, da scheint Sonne, weißt du nicht, was man draußen machen kann?

Strophe: Fußball spielen, zum Marktplatz gehen, Eis essen, die Ortschaft sehen. Freunde treffen, Musik machen, ach so viele schöne Sachen.

Sonne da, zum Badesee, schwimmen, dann an Eiskaffee. Skaten gehen, grade ist frei, oder schau beim JUZ vorbei.

Refrain: Geh mal raus, geh in die Welt. Finde raus, was dir gefällt. Es gibt so viel zu entdecken, Dinge, die sich erst verstecken.

Du musst nur nach draußen gehen, um dann wirklich mal zu sehen, was Poing so alles kann, also geh raus und schau‘s Dir an.

C-Part: Hier bist du zuhause, hier bist du dahoam, Hier bist du zuhause, hier bist du dahoam, Hier ist dein Zuhause, und dass du nicht vergisst: Poing ist so viel mehr als nur das Haus, in dem du bist.“