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Klückskinder/FOL Suratsch (rechts) mit Sascha Mukherjee, einem der Gründer von Klückskinder

Adventskalender "24x Gutes tun": Suratsch kam mit fünf Jahren ins Heim – so gab er seinem Leben eine Wende

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Montag, 09.12.2019, 13:02

In Deutschland gibt es laut einer Erhebung von 2017 mehr als 80.000 Pflegekinder. Knapp 100.000 weitere Kinder und Jugendliche leben in Heimerziehung. Die Pflege- und Heimkinder stehen häufig vor sehr komplexen und individuellen Herausforderungen. Eines dieser Kinder war auch der heute 20-Jährige Suratsch.

„Mit fünf Jahren kam ich das erste Mal ins Heim, in Hamburg, wo ich aufgewachsen bin. Nach einem Jahr und der Scheidung meiner Eltern zog ich wieder zu meinem Vater. Zu diesem Zeitpunkt besuchte ich noch regelmäßig die Schule“, sagt Suratsch. „Dann bekam meine Mutter das Sorgerecht – ein Wendepunkt für mich.“

Er kam in der Schule nicht mehr voran und begann zu schwänzen. Als er zwölf Jahre alt wurde, fing er an, als Zeitungsausträger zu arbeiten, weil das Geld seiner Mutter nicht reichte. Die Schule wurde unwichtig. „Als ich 15 Jahre alt war, kam das Jugendamt und entzog mich meiner Mutter“, sagt der junge Mann. Erst wurde nach einer Wohngruppe in Hamburg für ihn gesucht. „Aber ich wollte dort weg und in die Nähe meines Vaters, der nach Frankfurt gezogen war.“

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privat

Mit 17 schaffte er seine persönliche Wende

Schließlich durfte er in eine Wohngruppe im Rhein-Main-Gebiet ziehen. Ein weiterer Wendepunkt in seinem Leben. „Ich ging wieder regelmäßig zur Schule und schaffte es mit 17 Jahren, meinen Hauptschulabschluss nachzuholen.“ Mit 18 Jahren begann er eine Ausbildung als Fachkraft im Gastgewerbe. „Diese habe ich vor Kurzem abgeschlossen und das Angebot bekommen, ein drittes Lehrjahr zu machen, um Restaurantfachmann zu werden“, sagt der junge Mann stolz.

Während seiner Ausbildung fing er an, ehrenamtlich beim Landesheimrat Hessen zu arbeiten. Dort wurde die gemeinnützige Organisation "Klückskinder" auf ihn aufmerksam: „Wir waren beeindruckt von seinem Engagement und wie er sich gegen alle Widerstände im Leben durchgesetzt hat, um seinen Weg zu finden“, sagt Gründerin Diana Klückmann. Er wurde in das Stipendienprogramm aufgenommen.

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Im Advent stellt FOCUS Online jeden Tag eine besondere Geschichte aus der Arbeit einer Hilfsorganisation oder eines gemeinnützigen Vereins vor. Dieser Text wurde bereitgestellt von Klückskinder.

Klückskinder engagiert sich bereits seit 2014 mit einem innovativen Konzept für Heim- und Pflegekinder in Deutschland. Dem Motto folgend: Mut machen. Perspektiven eröffnen. Unterstützung bieten. Klückskinder bietet neben dem Mutmacher-Kalender, das Angebot „Perspektiven-Botschafter“, bei dem im Rahmen eines Workshops Kinder aus der stationären Jugendhilfe Zukunftsperspektiven erarbeiten. Im Rahmen des Unterstützungsaspekts wird ein zielgruppenspezifisches Mentoren Programm angeboten. Auch hat Klückskinder die „Klückskinder-Alliance“ ins Leben gerufen, ein Netzwerk aus Kooperationspartnern, die gemeinsam eine umfangreiche Unterstützung in wichtigen Lebensbereichen leisten. Weitere Informationen finden Sie hier.

Spendenkonto:

Triodos Bank AG
DE54500310001048217008
TRODDEF1

 

Endlich Führerschein machen

"Klückskinder" hilft Suratsch bei der Perspektivenplanung seines Lebens sowie der Entscheidung über den weiteren Ausbildungsweg. Und Suratsch hat große Pläne: „Ich möchte mit der Beendigung des dritten Lehrjahres meinen Realschulabschluss haben und danach Volkswirtschaft studieren.“

Doch das ist nicht der einzige Wunsch: Der junge Mann will endlich den Führerschein machen. Dabei und bei den Herausforderungen während der Ausbildung unterstützt ihn "Klückskinder". Auch seine Familie ist für Suratsch eine große Stütze: „Meine Familie hat mir sehr geholfen, meinen Weg zu gehen, dafür bin ich sehr dankbar. Besonders meinem Vater, der mir geholfen hat, aus der schwierigen Situation in Hamburg rauszukommen.“

Mit seiner optimistischen und vertrauenerweckenden Art und seinem Lebensweg macht Suratsch anderen Kindern und Jugendlichen, die in einer ähnlichen Situation sind, Mut.

Mutmacher-Kalender

Seine Geschichte erzählt Suratsch auch neben elf anderen ehemaligen Pflege- und Heimkindern im Mutmacher-Kalender 2020 von Klückskinder. 

Der Kalender ist im Buchhandel unter ISBN: 978-3-9821-0840-7 (DIN A4) und 978-3-9821-0841-4 (DIN A3) erhältlich oder über die Website www.klueckskinder.de.

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