Berufungsverfahren gegen Mann aus Brehna

Dreifacher Missbrauch von Kindern?

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Brehna/Dessau - Wegen dreifachen sexuellen Missbrauchs von Kindern steht derzeit ein 28-jähriger Mann aus Brehna vor dem Landgericht Dessau. Er war wegen der im Jahr 2017 begangenen Taten bereits in Bitterfeld vom dortigen Amtsgericht zu dreieinhalb Jahren verurteilt worden.

Doch sowohl der Angeklagte als auch die Staatsanwaltschaft waren dagegen in Berufung gegangen. Das Urteil wurde aufgehoben und die Sache zur Neuverhandlung an eine große Strafkammer übergeben, weil der Mann eventuell in die Psychiatrie eingewiesen werden soll, in der er auch momentan sitzt.

Zwei der drei Taten räumte der Angeklagte am ersten Verhandlungstag am Freitag ein. Er habe mit einer 13-Jährigen 2017 einvernehmlich verkehrt, was das Mädchen bislang bestätigt hatte. Doch trotz des Einverständnisses gilt: Sexuelle Handlungen mit unter 14-Jährigen sind grundsätzlich verboten. Das, so der Angeklagte, habe er auch gewusst.

Nachdem die Missbräuche bekannt geworden waren, wurde gerichtlich ein Annäherungsverbot verhängt

Einen anderen Tatvorwurf des schweren sexuellen Missbrauchs einer Zwölfjährigen bestritt er vor Gericht hingegen. Das Mädchen wolle ihm mit ihrer Behauptung nur „eins auswischen“, sagte er. Weiter wollte er sich dazu im Prozess nicht äußern.

Angezeigt hatten ihn die Eltern der 13-Jährigen, die schon zuvor misstrauisch die „Freundschaft“ ihrer Tochter beäugten. „Wir haben ihm auch gesagt, dass das nicht richtig ist“, sagte die als Zeugin geladene Mutter, die auch ihre Tochter gewarnt habe. „Aber wir können sie ja nicht einsperren.“

Nachdem die Missbräuche bekannt geworden waren, wurde gerichtlich gegen den Angeklagten ein Annäherungsverbot verhängt. Das soll er allerdings mindestens einmal gebrochen haben, was ebenfalls Gegenstand des nun laufenden Verfahrens ist.

Der Prozess wird am kommenden Freitag fortgesetzt. (mz)