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Der Sportreporter Scott Abbott (rechts im Bild) und Bildredakteur Chris Haney erfanden vor 40 Jahren das Kultspiel Trivial Pursuit.(Bild: AP, Library Canada Archives, krone.at-Grafik)
Trivial Pursuit

Die Mutter aller Klugscheißer-Spiele wird 40

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Vor 40 Jahren erfanden zwei kanadische Journalisten ein Quiz-Brettspiel. Erst lag es wie Blei in den Regalen, doch dann verkaufte es sich vor allem dank Mund-zu-Mund-Propaganda über 100 Millionen Mal in 33 Ländern: Trivial Pursuit, die Mutter aller Klugscheißer-Spiele.  

Der Legende nach saßen der Sportreporter Scott Abbott und Bildredakteur Chris Haney am 15. Dezember 1979 in einem Beisl in Montreal und wollten Scrabble spielen. Aber es ging nicht, da zu viele Buchstaben fehlten. Also erfanden die beiden nach einem Dutzend Bieren das Quiz-Spiel Trivial Pursuit.

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(Bild: AP, krone.at-Grafik)

In Wirklichkeit saßen sie bei Haney zu Hause und nuckelten an einem einzigen Bier. Abbott war wegen der fehlenden Steine ein neues Scrabble kaufen gegangen und beklagte sich bitterlich über den horrenden Preis. Ein Spiel müsste man erfinden, damit wäre viel Geld zu machen, fanden die beiden abgebrannten Freunde. Als Haney 45 Minuten später das zweite Bier aus dem Kühlschrank holte, war der Prototyp des Spielbretts in Form eines Schiffsruders aus Karton und weißem Papier fixfertig gebastelt.

Um zu erfahren, wie man ein Spiel vermarktet, ging das Duo auf die Montrealer Spielwarenmesse - unter dem Vorwand, einen Artikel schreiben zu wollen. Die Tipps der Spiele-Produzenten seien Gold wert gewesen, sagte Haney später. Allein, ihnen fehlte das Kapital. Also starteten sie eine Art Crowdfunding und trieben 32 Mikro-Investoren auf, die zusammen 75.000 Dollar spendeten. Beinahe wären es 33 geworden. Aber Haney redete seiner Mutter die Sache aus, weil er nicht wollte, dass sie ihr Geld verlor.

Erstveröffentlichung war kolossaler Flop
Die Veröffentlichung 1981 war denn auch ein kolossaler Flop: Die Herstellung kostete 75 Dollar pro Spiel, der Verkaufspreis betrug 30 Dollar, die Hälfte erhielten Abbott und Haney und zwei Geschäftspartner. Der arbeitslose 18-jährige Künstler Michael Wurstlin, der das charakteristisch-nostalgische Design entwarf - die Illustrationen hatte er aus alten Büchern gestohlen - wurde mit fünf Anteilscheinen abgespeist. Sie machten ihn später stinkreich.

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Die 1000 Spiele der ersten Edition wurden alle verkauft, wenn auch mit hohem Verlust. Die Mund-zu-Mund-Propaganda aber war unbezahlbar. Wer je Trivial Pursuit gespielt hatte, wollte es nicht mehr missen. Zum Beispiel war die Crew des Films „The Big Chill“ - darunter Glenn Close, Kevin Costner und William Hurt - süchtig danach, wie die „Times“ schrieb. Sie spielten es in jeder Drehpause.

50 Sondereditionen: Von den Rolling Stones bis zu Harry Potter
1984 wurden schließlich allein in Nordamerika 20 Millionen Spiele verkauft. Es folgten über 50 Sondereditionen - von den Rolling Stones bis zu Harry Potter -, und es gab Fernseh-Shows und jede Menge elektronischer Versionen.

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(Bild: Hasbro, krone.at-Grafik, stock.adobe.com)

Wo viel Geld verdient wird, schreit in den USA immer gleich einer „Plagiat!“. Im Fall von Trivial Pursuit war das Fred Worth, der mehrere Enzyklopädien mit Allgemeinwissen, englisch „Trivia“, veröffentlicht hatte. Tatsächlich hatte sich Haney, der die 6000 Fragen für die 1000 Quizkarten zusammengesucht hatte, unter anderem in Worths Büchern bedient. Auf Tatsachen gibt es schließlich kein Copyright, wie später auch der Richter fand.

Falle ausgerechnet mit Inspektor Columbo ausgelegt
Dass Worth es überhaupt merkte, lag daran, dass er eine Falle ausgelegt hatte, in welche Haney prompt tappte: Inspektor Columbo, hatte Worth behauptet, heiße mit Vornamen Philip. Der Name schaffte es tatsächlich auf eine Trivial-Pursuit-Antwortkarte. In Wirklichkeit wurde Columbos Vorname in der TV-Serie nie genannt. Fans glauben allerdings in seinem Ausweis „Frank“ gelesen zu haben.

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(Bild: Universal)

Von den 6000 Antworten der ersten Edition war nur noch eine andere falsch: Der Erfinder des Büstenhalters, wurde behauptet, sei ein Deutscher namens Otto Titzling gewesen. Der Name stammte aus „Bust-Up: The Uplifting Tale of Otto Titzling“, einem fiktiven Sachbuch von Wallace Reyburn. Haney hatte nicht gemerkt, dass sich in „Titzling“ der Ausdruck „Tits-sling“, „Titten-Schlinge“, verbarg.