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Olympia war einmal. Russland darf in Tokio 2020 und Peking 2022 nicht teilnehmen. © AFP
Doping in Russland

Harte Doping-Strafe: Wada schließt Russland für vier Jahre von den Olympischen Spielen aus

Russland darf nicht an den beiden kommenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Peking 2022 teilnehmen. Der Ausschluss gilt auch für Weltmeisterschaften.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur hat Russland für vier Jahre gesperrt. Das Wada-Exekutivkomitee bestätigte in Lausanne die Empfehlung der unabhängigen Prüfkommission CRC und suspendierte die russische Anti-Doping-Agentur Rusada bis 2023. Das bestätigte ein Wada-Sprecher. Athleten des Landes dürfen in diesem Zeitraum nicht unter der russischen Fahne, sondern nur als neutrale Sportler starten, die nicht in den Staatsdoping-Skandal verwickelt gewesen sind.

Damit darf Russland als Nation unter anderem nicht an den beiden kommenden Olympischen Spielen in Tokio 2020 und Peking 2022 teilnehmen. Russland kündigte sofort an, Einspruch gegen die neuen Strafen einzulegen. Russland werde für seine Sportler kämpfen, sagte die Parlamentsabgeordnete Swetlana Schurowa der Agentur Interfax zufolge. Russland werde die Strafen beim Internationalen Sportgerichtshof CAS in Lausanne anfechten, sagte der Parlamentsabgeordnete Dmitri Swischtschow vom Sportausschuss der Staatsduma.

Doping: Wada schließt russische Anti-Doping-Agentur aus

Hintergrund ist der Streit um manipulierte Daten aus dem Moskauer Kontrolllabor. Die Aushändigung an die Wada war im September 2018 eine Voraussetzung für die Wiederaufnahme der Rusada. Mit dem Datensatz soll das Ausmaß des Dopingskandals belegt und individuelle Verfahren gegen Sportler möglich werden.

Forensische Untersuchungen durch Wada-Experten hatten ergeben, dass die Dopingdaten aus dem Moskauer Labor von 2012 bis 2015 „weder vollständig noch vollständig authentisch“ sind. Dies konnte im Vergleich mit einer der Wada 2017 von einem Whistleblower zugespielten Daten-Kopie nachgewiesen werden. Dabei hat Russland nach Wada-Angaben „Hunderte von mutmaßlichen nachteiligen Analyseergebnissen gelöscht oder geändert“. Dabei sollen 145 mutmaßliche Doping-Fälle vertuscht oder verfälscht worden sein.

Doping: Russland durfte auch in Pyeongchang 2018 keine eigene Mannschaft stellen

Bereits bei den Winterspielen in Pyeongchang 2018 durfte Russland keine eigene Mannschaft stellen. Letztlich gingen 168 Sportler als „Olympic Athletes from Russia“ an den Start. (sid/dpa)