WM in Japan
Dämpfer für Handballerinnen
Die deutschen Handballerinnen verpassen durch das 28:29 gegen Serbien vorerst ihr Mindestziel bei der WM in Japan. Trotzdem gibt es weiter die Chance auf Olympia – und es ist sogar noch mehr möglich
Die deutschen Handballerinnen haben durch einen Last-Minute-K.o. gegen Serbien ihr Mindestziel bei der Weltmeisterschaft in Japan vorerst verpasst. Nach der 28:29 (17:19)-Niederlage im zweiten Hauptrundenspiel am Montag verließen sie mit enttäuschten Gesichtern die Halle in Kumamoto, das angepeilte Ticket für ein Olympia-Qualifikationsturnier ist damit noch nicht perfekt. In einer dramatischen Partie hatten die Serbinnen sich erst mit einem Siebenmeter kurz vor dem Ende den Sieg gesichert. „Wenn du einen Siebenmeter in den letzten fünf Sekunden kassierst, ist das natürlich bitter“, sagte Bundestrainer Henk Groener.
Zuvor war die DHB-Auswahl nie ins Spiel gekommen, hatte eine Vielzahl bester Chancen vergeben und in der Defensive deutlich schlechter gestanden als zuvor. „Es war kein gutes Spiel für uns, aber wir werden weiter kämpfen“, sagte die mit sechs Toren neben Amelie Berger beste Torschützin Shenia Minevskaja. Trotz der zweiten Turnierniederlage – und der ersten überhaupt gegen Serbien – kann das Ticket zur Olympia-Qualifikation im letzten Hauptrundenspiel gegen Norwegen (12.30 Uhr/MESZ) noch erreicht werden. Mit einem Sieg ist sogar der Einzug ins WM-Halbfinale noch möglich.
Dafür muss die Mannschaft sich aber steigern. „Wir haben nie ins Spiel gefunden, es hat nichts geklappt“, sagte Kapitänin Kim Naidzinavicius. Mit Tränen in den Augen nahm Berger die Auszeichnung als beste Spielerin der Partie entgegen: „Mir fehlen die Worte, das müssen wir erst verarbeiten, aber wir haben noch eine Chance.“
Vor der Pause funktionierte die bisher so starke Abwehr der Deutschen überhaupt nicht. Vor allem gegen die serbischen Kreisläuferinnen fand die DHB-Auswahl kaum ein Mittel. Zudem erreichten auch die Torfrauen Dinah Eckerle und die in der 17. Minute eingewechselte Isabell Roch nicht ihre Form der Vortage. Ein großes Problem während der gesamten Partie war auch die Chancenverwertung.
Aber nach einem schwachen Start kämpfte sich das deutsche Team zunächst zurück. Beim 15:15 war erstmals der Ausgleich erreicht, trotz einer Roten Karte gegen Jovana Radojevic (nach einem Foul an Amelie Berger/28.) setzten sich die Serbinnen allerdings bis zur Pause wieder auf 19:17 ab.
Doch nach dem Seitenwechsel steigerte sich DHB-Auswahl gegen ausdauerschwächere Serbinnen. Nach 37 Minuten gelang Berger mit dem 21:20 die erste deutsche Führung in der Partie. Die besseren Wechselmöglichkeiten und die früh begonnene Rotation schienen ein Vorteil zu sein, doch dann vergaben die Deutschen eine Vielzahl von Chancen. „Wir haben es nie geschafft, eine Zwei-Tore-Führung aufzubauen“, sagte Minevskaja. (dpa)