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Die Wittener Feuerwehr rückte nach Bekanntwerden des mutmaßlichen neuen Buttersäure-Anschlags an. Die Rettungskräfte sollen Spuren einer Flüssigkeit in einer Fahrstuhlkabine des Rathauses entdeckt haben.Foto: Schild
Feuerwehr

Witten: Rathaus und Gericht nach Buttersäureangriff geräumt

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Witten.  In Witten ist am Montag (9.12.) ein Doppelanschlag mit Buttersäure verübt worden. Neben dem Rathaus war diesmal auch das Amtsgericht betroffen.

Sieben Wochen nach einem Anschlag mit Buttersäure ist das Wittener Rathaus am Montag (9.12.) erneut geräumt worden. Diesmal ist auch das Amtsgericht betroffen, wie die Polizei bestätigte. Beide Gebäude wurden geräumt und der Dienst für beendet erklärt.

Wieder wird eine Attacke mit der stinkenden Flüssigkeit vermutet. Es gibt Hinweise, dass in beiden Fällen Buttersäure im Fahrstuhl ausgekippt wurde. Im Amtsgericht wurde ein „starker fauliger Geruch“ zuerst in den Fluren und im Eingangsbereich des Neubaus festgestellt. Um 12.16 Uhr wurde das Gebäude komplett evakuiert. Der Alarm kam laut Feuerwehr um 11.58 Uhr, eine Viertelstunde später wurde das Gericht geräumt. Dort schnitten die Einsatzkräfte ein Stück Teppichboden im Fahrstuhl heraus. Sie neutralisierten den Gestank mit Korn und Cola. Zwei Mitarbeiterinnen klagten über Unwohlsein, mussten aber nicht ins Krankenhaus.

Den Rathaus-Beschäftigten wurde um 11.36 Uhr eine entsprechende Warnmeldung auf den Computer gespielt. Zu diesem Zeitpunkt habe es bereits bestialisch gestunken, noch stärker als beim letzten Mal, nach einer Mischung aus „ranziger Butter und Erbrochenem“, so Wahlamtsleiter Michael Muhr. „Als die Rathaustür aufging, kam einem der widerliche Geruch schon entgegen“, sagt eine andere Zeugin.

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Nach der Evakuierung des Wittener Rathauses standen Beschäftigte und Besucher auf dem Rathausplatz. Inzwischen durften die Mitarbeiter offenbar nach Hause gehen. Foto: Schild

Wie viele Menschen sich genau im Rathaus befanden, ist derzeit noch nicht ganz klar. Nicht nur die Ämter, sondern auch die Bürgerberatung im Foyer mit entsprechendem Publikumsverkehr ist betroffen. Neben den Rathausmitarbeitern mussten sämtliche Besucher das Gebäude verlassen. Aktuell darf außer den Einsatzkräften niemand hinein.

Die Beschäftigten hielten sich zunächst auf dem Rathausplatz auf. Inzwischen wurde bekannt, dass sie nach Hause gehen konnten. Der mutmaßliche Buttersäure-Anschlag bescherte ihnen einen vorzeitigen Dienstschluss. Das Gleiche gilt für das Amtsgericht, das gelüftet wurde. Auch dort wurde der Betrieb eingestellt.

Am 16. Oktober wurde Buttersäure im ersten Stock ausgekippt

Am 16. Oktober, einem Mittwochmittag, hatte es zuletzt einen solchen Vorfall gegeben. Damals war die üble Flüssigkeit im ersten Stock in der Nähe der Sitzungssäle ausgekippt worden. Damals hatten Mitarbeiter Alarm geschlagen und die Feuerwehr gerufen. „Das hält man nicht aus, so sehr stinkt das“, hatte seinerzeit deren Sprecher, Uli Gehrke, zu Protokoll gegeben.