Siebte Festnahme nach tödlicher Attacke auf Feuerwehrmann
In Augsburg haben Beamte nach dem Tod eines Feuerwehrmanns auf dem Weihnachtsmarkt eine weitere verdächtige Person in Gewahrsam genommen. Ob es sich um den gesuchten Mann handelt, ist noch unklar.
Nach der tödlichen Attacke auf einen Feuerwehrmann in Augsburg hat die Polizei einen siebten Tatverdächtigen festgenommen. Eine Polizeisprecherin nannte aber keine näheren Einzelheiten zu dem Festgenommenen. Man könne nicht sagen, ob es sich um den noch gesuchten Mann handelt. Die Ermittler wollten im Laufe des Montags weitere Einzelheiten bekannt geben.
Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder zeigte sich "erschüttert und bewegt" von dem Fall. Vor einer Vorstandssitzung seiner Partei kündigte er eine Prüfung dazu an, ob die Polizeipräsenz in den Innenstädten erhöht werden solle. "Die zunehmende Gewaltbereitschaft bleibt ein zunehmendes Übel und Problem in unserer Gesellschaft", sagte Söder. Auch Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl zeigte sich bestürzt über die Tat. Auf seiner Facebook-Seite schrieb der CSU-Politiker, die Stadt sei Schauplatz einer folgenschweren Gewalttat geworden.
Polizei verzichtete trotz Kritik auf Öffentlichkeitsfahndung
Am späten Freitagabend war ein 49 Jahre alter Feuerwehrmann laut Polizei nach einem privaten Besuch eines Weihnachtsmarkts mit einer siebenköpfigen Gruppe in Streit geraten. Nach einem Schlag gegen den Kopf stürzte der Mann und starb kurz darauf im Notarztwagen. Am Sonntag hatte es erste Festnahmen gegeben. Bei dem mutmaßlichen Haupttäter handelt es sich nach Angaben des Innenministeriums um einen 17-Jährigen, der laut Polizei neben der deutschen noch über weitere Staatsangehörigkeiten verfügt.
Die Videoüberwachung habe die entscheidenden Hinweise auf die Tatverdächtigen geliefert, teilte das Ministerium mit. Eine Ermittlungsgruppe mit 20 Mitgliedern ist mit der Aufklärung des Falls befasst. Trotz Kritik verzichtete die Polizei auf eine Öffentlichkeitsfahndung. Polizeisprecher Markus Trieb sagte dem Bayerischen Rundfunk, dass es dafür einen Grund gegeben hatte: "Wenn wir schnell die Fotos veröffentlicht hätten, hätte die Gefahr bestanden, dass wir die Ermittlungen dadurch gefährden."
bam/AFP