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Kate Lindsey (l) als Orlando und Leigh Melrose als Shelmerdine/Greene in der Oper «Orlando» an der Wiener Staatsoper.Foto: Michael Pöhn/WIENER STAATSOPER GMBH /APA/dpa

Neuwirths Transgender-Oper «Orlando» bejubelt

Die Vorlage war Virigina Woolfs Roman «Orlando». In Olga Neuwirths Oper wird daraus in Wien ein engagiertes Plädoyer für Selbstbestimmung.

Zum Ende seiner Amtszeit als Wiener Staatsoperndirektor hat Dominique Meyer eine Uraufführung der neuen Oper «Orlando» von Olga Neuwirth präsentiert. In den kräftigen Schlussapplaus mischten sich am Sonntagabend einige markante Buhrufe an die Adresse der Komponistin, die als «Enfant terrible» der österreichischen Neutöner-Szene gilt. Insgesamt konnte die Premiere aber als großer Erfolg bewertet werden.

Vor allem die Wiener Philharmoniker unter dem Dirigenten und Komponisten Matthias Pintscher zeigten sich in Bestform und standen Spezialensembles für neue Musik nicht nach. Viel Jubel gab es auch für die US-amerikanische Mezzosopranistin Kate Lindsey in der Rolle des Orlando und die übrigen Mitglieder des vielköpfigen Sängerteams. Meyer verlässt nach zehn Jahren die Wiener Staatsoper und wird neuer Chef der Mailänder Scala.

In ihrer mit Spannung erwarteten Opernperformance vertont Neuwirth den gleichnamigen Roman von Virginia Woolf. Dabei geht es um die fiktive Lebensbeschreibung eines englischen Edelmanns des Elisabethanischen Zeitalters, der die Poesie entdeckt und sich auf seiner Reise durch die Jahrhunderte in eine Frau verwandelt. Neuwirth und ihre Librettistin schreiben die Biografie Orlandos bis in die Jetztzeit weiter und verbinden mit ihr ein engagiertes Plädoyer gegen die Unterdrückung von Frauen und für die Anerkennung multipler (Geschlechts-)Identitäten.

Für die prächtigen Kostüme zeichnete die für ihre gewagt-androgynen Entwürfe bekannte Japanerin Rei Kawakubo vom Modelabel Comme des Garcons verantwortlich, für die aufwendigen Videos der Videokünstler Will Duke. Regie führte die Britin Polly Graham.

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