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Der Eingangsbereich zum Haus der Geschichte Österreich(Bild: APA/Robert Jäger)
Haus der Geschichte

Experten-Gremium für Neubau am Heldenplatz

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Das noch von der türkis-blauen Bundesregierung mit der Evaluation des Hauses der Geschichte Österreich (hdgö) betraute Expertenteam hält einen Neubau am Heldenplatz für die beste Lösung. Eine vom damaligen Kulturminister Gernot Blümel und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (beide ÖVP) angestrebte Namensänderung unterstützt das Gremium hingegen nicht.

Der seitens der Politik geäußerte Wunsch, das Haus aus dem Verband der Österreichischen Nationalbibliothek herauszulösen und stärker an das Parlament anzubinden, wird von dem Gremium als „gut geeignet angesehen“.

Kritik am bisherigen Verlauf des Projektes
In dem Bericht werden „Fortführung und Fortentwicklung“ der im November 2018 eröffneten Institution befürwortet und eine rechtliche Absicherung mit einem eigenen Gesetz angeregt, gleichzeitig aber der bisherige Verlauf des Projektes kritisiert. Gemessen an den Zielsetzungen seien Budget- und Personalausstattung „nicht ausreichend“, zudem werden Zeitdruck, Planungsunsicherheit sowie die räumliche Redimensionierung beklagt.

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Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein und Außenminister Alexander Schallenberg anlässlich der Sonderpräsentation der Ostarrichi-Urkunde im Haus der Geschichte Österreichs(Bild: APA/Bundeskanzleramt/Andy Wenzel)

Klar ist für das Evaluationsteam: „Die derzeitige Ausstellungspräsentation auf einer Fläche von weniger als 800 Quadratmeter in der Neuen Burg ist nicht ausreichend.“ Aktuell stehen dem hdgö 750 Quadratmeter Dauer- und 300 Quadratmeter Wechselausstellungsfläche zur Verfügung.

Neubau am Heldenplatz „optimale Lösung“
Als „optimale Lösung“ schlägt man daher „einen Museumsneubau am Heldenplatz“ vor. Bezüglich der Kostenfrage gibt sich das Expertenteam eher vage und verweist auf das ursprüngliche Konzept (Haas-Studie) aus dem Jahr 2009. Damals wurde ein Neubau - je nach Dimensionierung - zwischen 43 und 112 Millionen Euro veranschlagt. Neben der Neubau-Variante sei aber auch eine Lösung mit einem „vergleichbaren Gebäude im Zentrum von Wien“ oder „eine erweiterte Raumlösung in der Neuen Burg“ denkbar, heißt es.

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Das „Waldheim-Pferd“ in den Ausstellungsräumlichkeiten des Haus der Geschichte Österreich(Bild: APA/Robert Jäger)

Was die Größe des Hauses betrifft, sehen die Experten die bereits in der Haas-Studie enthaltene Variante mit einer Gesamtfläche von insgesamt rund 10.000 Quadratmetern in der Poleposition. Davon sollten 3000 Quadratmeter als Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Ungefähr 2500 Quadratmeter entfielen auf die Dauerausstellung, rund 500 bis 600 Quadratmeter wären für Wechselausstellungen gedacht.

Der Gesamtaufwand im ersten Betriebsjahr in der mittleren Variante wurde in der Haas-Studie auf rund 6,4 Millionen Euro geschätzt. Im Bericht selbst schreiben die Experten mit Verweis auf die mittlerweil zehn Jahre alte Studie nur, dass das hdgö „finanziell und personell hinreichend und langfristig auszustatten“ sei.