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Die Paderborner Sebastian Schonlau und Luca Kilian freuen sich über den Sieg. | Bildquelle: dpa

Paderborn gibt die Rote Laterne ab

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Ein Last-Minute-Tor nach Videobeweis hat dem SC Paderborn gegen Werder Bremen den ersten Auswärtssieg in der Fußball-Bundesliga beschert.

Ein Treffer von Sven Michel (90. Minute) sicherte den Ostwestfalen am Sonntag (08.12.2019) einen 1:0 (0:0)-Erfolg bei den Bremern, der Aufsteiger gab die "Rote Laterne" des Tabellenletzten an den 1. FC Köln ab. Schiedsrichter Sascha Stegemann hatte mit seinem Gespann zunächst auf Abseits entschieden, der Videoassistent in Köln widersprach. "Das nervt unfassbar, wenn man da auf dem Rasen steht und weiß gar nicht was los ist. Da will man einfach eine Entscheidung haben. Das macht den Fußball wahrscheinlich gerechter, aber schön ist es nicht", sagte Paderborns Luca Kilian.

Die lange überlegenen Bremer kommen nicht aus dem Tabellenkeller heraus, die Gäste überzeugten durch eine kompakte Abwehrleistung und eine Bissigkeit in den Zweikämpfen, die den Norddeutschen vor 39.870 Zuschauern überhaupt nicht schmeckte. Werders Trainer Florian Kohfeldt war sichtlich unzufrieden und griff immer wieder lautstark in die oftmals behäbigen Aktionen seiner Schützlinge ein.

Nur wenige Chancen

Insbesondere in der ersten Halbzeit hatten bei Dauerregen klare Einschussmöglichkeiten Seltenheitswert. Der Niederländer Davy Klaassen scheiterte in der 14. Minute mit einem Volleyschuss an Paderborns Torhüter Leopold Zingerle, elf Minuten spät schoss Geburtstagskind Maximilian Eggestein - der Mittelfeldspieler wurde am Sonntag 23 Jahre alt - den Ball knapp am rechten Torpfosten vorbei. Die Ostwestfalen kamen in den ersten 45 Minuten nur selten wirklich zwingend vor das Bremer Tor. Ein Distanzschuss von Ben Zolinski (29.), den Werder-Torwart Jiri Pavlenka zur Ecke abwehrte, war zunächst die einzig nennenswerte Torchance für das Team von Coach Steffen Baumgart.

Rekord für Pizarro

Zu Beginn der zweiten Halbzeit erhöhten die Platzherren sichtbar den Druck. Paderborn wurde in der eigenen Hälfte förmlich eingeschnürt. Aber das Liga-Schlusslicht hielt dem Druck stand, auch wenn ihm in einigen Situationen das Glück zur Seite stand. In der 58. Minute ersetzte Kohfeldt den Japaner Yuya Osako durch Claudio Pizarro. Für den mittlerweile 41 Jahre alten Peruaner war Paderborn der 39. Bundesligagegner seiner Karriere - ein neuer Rekord. Der Südamerikaner belebte tatsächlich die Offensive der Gastgeber. Nach seiner Vorarbeit kam Eggestein in der 64. Minute frei zum Schuss, fand aber in Zingerle seinen Meister.

Aber auch Paderborn fand wieder besser in den Angriffsmodus, der grün-weiße Würgegriff lockerte sich zu Beginn der Schlussphase. Ganz im Sinne von Baumgart, der von seinen Schützlingen wild gestikulierend mehr Mut in der Vorwärtsbewegung forderte. Die beste Bremer Chance vergab Leonardo Bittencourt, der unbedrängt nur das Außennetz traf (86.).

Für Werder Bremen steht am 15. Spieltag die Partie beim FC Bayern an, der SC Paderborn empfängt den 1. FC Union Berlin.

Thema in: Sportschau Bundesliga am Sonntag, WDR Fernsehen, Sonntag, 08.12.2019, 21.45 Uhr

Quelle: sportschau.de