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Negativpreis

"Original Play" mit Chance aufs "Goldene Brett"

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Der Verein "Original Play", in dessen Kursen fremde Erwachsene mit Kindern rangeln, hat Chancen auf das "Goldene Brett vorm Kopf". Auf der am Montag bekannt gegebenen Shortlist für den "Negativpreis für den größten unwissenschaftlichen Unfug des Jahres" stehen weiters die deutsche Homöopathie-Firma Hevert und der deutsche Lungenfacharzt Dieter Köhler. Verliehen wird der Preis am Freitag in Wien.

Die breite Diskussion um den Einsatz des wissenschaftlich nicht anerkannten "Spielkonzepts" der "International Foundation for Original Play" in Kindergärten und Schulen in Deutschland und Österreich hat dem Verein wohl die Nominierung eingebracht. "Original Play" werde "ohne wissenschaftliche Basis zum Allheilmittel für das Kind und sogar zum 'spirituellen Ausdrucksmittel' erklärt", heißt es in der Begründung für die Nominierung. Anstatt die These psychologisch oder pädagogisch zu untermauern, werde bloß auf "Natürlichkeit" und die "Gnade Gottes" verwiesen.

Der homöopathische Präparate vertreibende deutsche Arzneimittelhersteller Hevert geht laut der Skeptiker-Vereinigung GWUP (Gesellschaft zur Wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) per Anwalt gegen Homöopathie-Kritiker vor. In Abmahnungen wurden diese aufgefordert, die Behauptung zu unterlassen, Homöopathie sei nicht über den Placeboeffekt hinaus wirksam. Andernfalls drohe eine Strafe in Höhe von 5.100 Euro. Diese Vorgehensweise birgt für die GWUP eine "ernste gesellschaftliche Gefahr: Wenn wir rationale gesellschaftliche Diskussionen führen wollen, darf Wissenschaft nicht eingeschüchtert werden."

Eine Stellungnahme, in der er Feinstaub und Stickoxide für wahrscheinlich harmlos erklärte, brachte dem deutschen Lungenfacharzt Dieter Köhler eine Nominierung für den Negativpreis ein. Mit seiner Erklärung, man sehe als Lungenfacharzt niemals Feinstaubtote, stelle er die gesundheitlichen Gefahren von Luftverschmutzung "auf wissenschaftlich unhaltbare Weise als harmlos dar", meint die GWUP. Eine von ihr eingesetzte Jury hat die drei Finalisten aus Hunderten Nominierungen ausgewählt.

Die von der Wiener Regionalgruppe der GWUP, der Gesellschaft für kritisches Denken, organisierte Verleihungsfeier für "Das Goldene Brett vorm Kopf" findet am Freitag (13. Dezember) um 20.15 Uhr in der Urania in Wien statt.