"Es ist wild, was abgeht" - So versuchte sich Bill Gates 1995 an einer Internet-Definition
by futurezone/PRA1995 steckte das World Wide Web noch in den Kinderschuhen. Webseiten hatten nichts damit zu tun, wie wir uns die Internet-Definition heutzutage vorstellen. An dieser versuchte sich bereits damals ein junger Bill Gates.
1995 glichen Online-Auftritte eher tristen Word-Dokumenten statt den aufpolierten Spielwiesen, die sie heute darstellen. Lediglich rund 14% der Amerikaner nutzten laut einer Umfrage damals das Netz. Heutzutage sind es tatsächlich nur noch etwa 10%, die das Internet nicht benutzen. Dies liegt größtenteils an einer veränderten Internet-Definition, an der sich bereits Bill Gates vor knapp 25 Jahren versuchte.
Internet-Definition: Bill Gates musste David Letterman vom Internet überzeugen
Zurück ins Jahr 1995: Ein damals 39 Jahre alter Bill Gates, Mitbegründer von Microsoft und zu diesem Zeitpunkt der reichste Mensch der Welt, sitzt in der CBS Late Show von David Letterman, um sein Buch "The Road Ahead" und das neuste und erste Online-Tool von Microsoft, den Internet Explorer, zu promoten. Mit diesem sollten Computer endlich Zugang zum Internet erhalten.
Doch während des Gesprächs scheitert Bill Gates fast an einer Internet-Definition und hätte es beinahe verpasst, David Letterman die Vorteile des Webs schmackhaft zu machen, wie man in einem Youtube-Video sehen kann und CNBC berichtet.
"It's wild what's going on." - so erklärt Bill Gates das Internet
"Was zur Hölle ist [das Internet] genau?" fragt Letterman den Microsoft-Chef. "Ein Ort, an dem Menschen Informationen veröffentlichen können. Sie können ihre eigene Homepage besitzen, man findet dort Firmen und die neusten Informationen." entgegnet ihm Gates. "Es ist wild, was abgeht" schließt er letztlich ab. Letterman ist nicht überzeugt. Der Moderator vergleicht das Internet mit den damals herkömmlichen Informations- und Entertainment-Geräten wie dem Radio oder dem Video-Rekorder.
Bill Gates, der im Alter von 19 Jahren Harvard verließ um Microsoft 1975 zum Leben zu erwecken, versucht David Letterman noch mit weiteren Argumenten zu überzeugen, beispielsweise dem Entdecken und Vernetzen von Menschen, die ein ähnliches Interesse besitzen. Zusätzlich zu Gates Internet-Definition blickt er in die Zukunft und spricht von einer künstlichen Intelligenz: Er erzählt Letterman, dass Computer bald Denken könnten.
Auf die Frage, wie er sich das vorstellen würde, weiß Bill Gates auch keine konkrete Antwort und sieht das Thema noch eher problematisch. Er behauptet sogar, manche Menschen könnten sich intelligente Computer nicht einmal vorstellen. Er selbst findet den Gedanken sogar "beängstigend". Daran hat sich bis heute nichts geändert, selbst 25 Jahre später sieht Gates in einer "K.I." Potenzial, aber eben auch Gefahren.
"Schade, dass es kein Geld in Computern und dem Internet gibt."
So zumindest formuliert Letterman seine letzten Gedanken zum Internet. Dies dürfte Bill Gates wenig verunsichert haben. Seine Internet-Definition war bereits damals brandaktuell und Letterman würde diese Worte heutzutage wohl noch einmal überdenken. Gates denkt vermutlich eher darüber nach, was sich der Milliardär alles leisten könnte. Zumindest 50 Millionen hat er schon in diesen deutschen Star investiert.