https://www.mz-web.de/image/32749450/2x1/940/470/3e97077141384457dda1bb93b0a967bc/Gt/b-getty-kita-240619.jpg
Garderobe in einer KitaFoto: marcobir/Getty Images
Volkssolidarität schließt Kitas

Eltern müssen während Sanierung dennoch zahlen

by

   •  Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser saniert derzeit sechs Kitas und einen Hort in Halle.
   •  Warum die Eltern während der Schließung dennoch weiter zahlen müssen.

Halle (Saale) - Die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser (VS) saniert derzeit sechs Kitas und einen Hort in Halle. Laut der pädagogischen Leiterin Kerstin Kreße hatte die Stadt die Auflage erteilt, in allen Häusern bis zum Ende des Jahres den Brandschutz auf den aktuellen Stand zu bringen. „Als wir die Einrichtungen 2017 übernommen haben, befanden sich viele Gebäude in einem schlechten Zustand“, sagt Kreße.

Generell versuche die VS, die Häuser während des laufenden Betriebs zu sanieren. „Zum Teil sind die Bauarbeiten aber sehr laut und der Strom muss abgeschaltet werden“, sagt Kreße. Hinzugekommen seien unvorhergesehene Schwierigkeiten beim Umbau. Deshalb habe sich der Träger kurzfristig dazu entschlossen, vier Häuser im Dezember komplett zu schließen. Betroffen sind die Kindertagesstätten Knirpsenland 1 und 2 in der Silberhöhe sowie die Kita und der Hort Zanderweg in Heide-Nord.

„Sehr dankbar, dass unsere Eltern so viel Verständnis für unsere Situation aufbringen“

Laut Kreße habe der Träger alle Eltern, deren Kinder in diesen Einrichtungen untergebracht sind, gefragt, ob sie eine Betreuung für den Zeitraum benötigen. Die Kinder aus dem Zanderweg könnten zum Teil in der Kita Schafschwingelweg unterkommen, die Hortkinder nutzen vorübergehend die Räume in der nur wenige Meter entfernten Grundschule. Auch für die Knirpsenland-Kinder gebe es genügend Ausweichplätze. Der Anspruch auf einen Betreuungsplatz wird laut Kreße damit erfüllt.

„Letztendlich haben aber gar nicht alle Eltern, die zunächst einen Bedarf angemeldet hatten, unser Angebot angenommen“, fügt die pädagogische Leiterin hinzu. 120 Kinder der Knirpsenland-Kitas sollten ursprünglich in anderen Einrichtungen unterkommen. Nur 76 davon werden derzeit betreut. Viele Familien hätten sich dazu entschieden, die Kinder doch zu Hause oder bei Angehörigen zu lassen. „Wir sind sehr dankbar, dass unsere Eltern so viel Verständnis für unsere Situation aufbringen“, fügt Kreße hinzu.

Volkssolidarität: Trotz der Schließung fallen Kosten an

In sozialen Medien haben Eltern aber durchaus die kurzfristige Kita-Schließung kritisiert. „Es ist keine gute Lösung, die Eltern zur Kasse zu bitten, wenn das Kind drei Wochen ,Kita-Verbot’ hat“, schreibt eine Frau. Mit dem Wortlaut „zur Kasse bitten“ spielt sie darauf an, dass die Kita-Beiträge trotzdem bezahlt werden müssen – auch wenn das Kind fast den ganzen Monat zu Hause bleibt.

Die pädagogische Leiterin argumentiert, dass beim Träger trotz der Schließung Kosten anfallen, beispielsweise für die Erzieher. Die VS erhebe allerdings nur den minimalen Beitragssatz für 25 Stunden. (mz)