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Linda Helleland ist noch bis Jahresende Vize-Präsidentin der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada). Über ihre Erfahrungen mit Sportorganisationen hat sie ein Buch geschrieben. Der Titel: „Clean Sport, Dirty Games“Foto: Fabian Matzerath
Anti-Doping-Kämpferin schreibt in BILD

„IOC-Boss Bach ist Geldwichtiger als saubere Athleten“

Heute entscheidet die Welt-Anti-Doping-Agentur über neue Russland-Strafen

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Das Exekutivkomitee der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) entscheidet heute, ob Russland für vier Jahre aus dem Weltsport verbannt wird. Wada-Vizepräsidentin Linda Helleland (Norwegen) schreibt in BILD, warum sie für hartes Durchgreifen ist.

★★★

Das größte Kapital der Wada und des IOC ist Glaubwürdigkeit. Leider haben beide Organisationen davon nach dem größten Sportskandal der Geschichte nichts mehr auf dem Konto!

Man hat den Russen die Tür geöffnet für einen Weg zurück, unter bestimmten Bedingungen. Die wurden nicht erfüllt. Die Konsequenz der Wada: Die Russen wurden trotzdem begnadigt. Nur ich und der Vertreter Ozeaniens stimmten dagegen.

Der Betrug ging weiter!

Die Meinung der Athleten wurde nicht gehört! Die Kultur in den Sport-Organisationen ist von Fair Play weit entfernt! Dem IOC ist unter Präsident Thomas Bach das große Geld wichtiger als die Tatsache, dass bei Olympischen Spielen nur saubere Athleten antreten.

Ich hoffe, er hat jetzt mal den gleichen Enthusiasmus für saubere Athleten, den er zeigt, wenn er Staatschefs trifft. Denn es kommt heute vor allem auf das IOC an. Es beherrscht die entscheidenden Gremien zu 50 Prozent.

Ich lese überall: Bach will harte Strafen. Aber will er auch Strafen, die transparent sind und die den systematischen Betrug abfackeln?

Wir müssen jetzt handeln – und nicht nur reden!