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Lukas Lienert klärt per Kopf eine Flanke des Gegners. Ilshofen ringt den 1. FC Rieslasingen-Arlen mit 2:0 nieder. © Foto: Werner Kurz

TSV Ilshofen Oberliga: Mehr als nur drei Punkte für gegen den 1. FC Rielasingen-Arlen

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Glück und Pech liegen oft ganz nah beieinander. In den letzten Wochen hat der TSV Ilshofen Niederlagen kassiert, die unverdient waren. Am vergangenen Samstag beim letzten Spiel des Jahres gegen Rieslasingen-Arlen war der TSV vor allem im ersten Durchgang nicht die bessere Mannschaft, aber die Hohenloher hatten eben an diesem Tag das Glück auf ihrer Seite. „Rielasingen darf in der ersten Halbzeit zwei Tore schießen, auch von der Qualität der Chancen her“, räumt TSV-Trainer Michael Hoskins ein.

Die Gäste von der Schweizer Grenze agieren vor 200 Zuschauern aggressiv und laufen die Hausherren sehr früh an, also schon am gegnerischen Sechzechner. Zwei Mal provozieren sie damit grobe Fehler im Spielaufbau der Ilshofener. In Minute 17 wird ein Pass abgeblockt. Der Ball landet direkt vor Gian-Luca Wellhäuser. Der Rielasinger stürmt frei auf das TSV-Tor zu, aber scheitert an Keeper Valentin Dambach. Der junge Ilshofener Schlussmann steht auch nach 35 Minuten im Mittelpunkt. Zunächst spielt er einen Fehlpass in den Fuß von Nedzad Plavci, der schnell den Ball zu Christian Mauersberger bringt, der aus vier Metern schießt. Baba Mbodji blockt den Versuch kurz vor der Linie, danach pariert Dambach noch den Nachschuss von Plavci.

Ilshofen verbucht im ersten Durchgang keine Torchance. Die Heimelf hält aber kämpferisch auf dem tiefen Rasen dagegen. Das 0:0 zur Pause ist für Ilshofen glücklich.

Wechsel in der Halbzeit fruchtet

Ein Schachzug von Hoskins, der voll aufgeht, ist die Hereinnahme von Nico Rodewald in der Halbzeit. Eben dieser Rodewald erkämpft sich in der 48. Minute den Ball. Dadurch kommt Lukas Lienert, der an diesem Tag die Kapitänsbinde trägt, in Schussposition. Mit dem linken Fuß trifft er den Ball 20 Meter vor dem Tor perfekt. Das Spielgerät fliegt unhaltbar in die lange Ecke. Lienert schreit seine Freude heraus, genauso wie die komplette TSV-Mannschaft samt Auswechselbank. Die Erleichterung in der großen Jubeltraube an der Eckfahne ist deutlich zu spüren.

Das nötige Glück hat Ilshofen wieder in der 73. Minute. Zunächst wehrt der starke Dambach einen Freistoß zur Seite ab, doch Plavci bringt den Abpraller wieder in die Mitte. Drei Meter vor dem Tor entsteht ein undurchsichtiges Gestochere, bei dem am Ende die Ilshofener den Ball irgendwie wegschlagen können. Dominik Rummler setzt an der Außenlinie dann zum Konter an, wird aber von hinten abgegrätscht. Die rote Karte für den Rielasinger Nico Kunze ist berechtigt.

In Überzahl hat Ilshofen Konterchancen. Die Heimelf lässt einige liegen, doch in der 89. Minute drückt Benjamin Kurz einen abgewehrten Schuss von Nico Rodewald zum 2:0 über die Linie.

Unrühmlich endet die Partie für die Gäste. Erst sieht Mauersberger in der 96. Minute eine kuriose gelb-rote Karte. Zunächst wird er gefoult, danach stößt er mit einem Ilshofener zusammen, ob mit Absicht oder nicht, lässt sich schlecht feststellen. Der Schiedsrichter jedenfalls zeigt dem bereits verwarnten Mauersberger für den Rempler die zweite Gelbe. Darauf regt sich Rielasingens Trainer Michael Schilling wohl zu sehr auf und bekommt selbst noch die rote Karte. „Ich habe nur mit meinem Trainerkollegen ganz normal geredet und auf einmal kommt der Schiedsrichter zu mir und gibt mir die rote Karte. Ich weiß nicht, warum“, sagt Schilling. Sein Team habe aber das Spiel in der ersten Halbzeit aus der Hand gegeben. „Wir hatten die klaren Torchancen und haben sie nicht gemacht. Der Gegner trifft mit seinem ersten Schuss. Danach war es schwer, auf diesem Boden wieder sauber ins Spiel zu kommen.“

Fußball ist Kopfsache: Führungstor löst Blockade

Viel Ballast fiel Michael Hoskins von den Schultern. „Wir wollten den Jungs Lockerheit vermitteln, obwohl es ein wichtiges Spiel war. Das erste Tor hat dann wie eine Befreiung gewirkt. Da sieht man, wie sehr Fußball eine Kopfsache ist.“ Aufgrund der zweiten Halbzeit sei der Sieg schon verdient gewesen. „Jetzt müssen wir in der Rückrunde die nächsten Entwicklungsschritte machen. Wir müssen gefestigter werden und immer alles reinhauen.“

Ende Januar steigen die Ilshofener wieder ins Training ein. Das erste Pflichtspiel des neuen Jahres betreitet der TSV wieder daheim. Am 29. Februar kommt der Aufstiegsaspirant VfB Stuttgart II. Es wird die erste von 15 Partien sein, in denen der Vorletzte Ilshofen den Abstieg noch abwenden muss.

So spielten sie

TSV Ilshofen – Rielasingen-Arlen

2:0

Tore: 1:0 Lukas Lienert (48.), 2:0 Benjamin Kurz (89.)

Ilshofen: Valentin Dambach, Dominik Rummler (73. Moritz Lindner), Matthias Hahn, Baba Mbodji, Simon Wilske, Daniel Schelhorn, Lukas Lienert, Maximilian Eiselt (46. Nico Rodewald), Dominik Pfeifer (82. Lukas Lindner), Stani Bergheim, Benjamin Kurz (90.+1 Timo Brenner)