Schwere Erdbeben-Serie in der Toskana: Auch Deutschland lebt mit dieser Gefahr
by futurezone/BBIn der vergangenen Nacht wurde von einer starken Reihe an Beben in der Toskana berichtet. Wie steht es mit der Gefahr durch Erdbeben in Deutschland?
In der Nacht von Sonntag auf Montag ereigneten sich eine Reihe von Beben in der Toskana, genauer gesagt in der Nähe von Borgo San Lorenzo bei Florenz. Die Beben hatten eine Stärke von 4,5. Mitten in der Nacht riss die Erschütterung viele Menschen aus dem Schlaf. Da stellt sich die Frage, wie steht es eigentlich um Erdbeben in Deutschland? Gibt es die unheimlich Erschütterungen auch hierzulande? Und wie entsteht ein Erdbeben eigentlich?
Erdbeben in Deutschland: Droht uns auch Gefahr?
Die Erdbeben-Serie in der Toskana riss viele Menschen mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Das Schienennetz war unterbrochen, um nötige Kontrollen zu ermöglichen. Bislang wurde weder von Verletzten noch Toten berichtet. Was vielen tatsächlich nicht bewusst ist, ist, dass Erdbeben in Deutschland auch regelmäßig vorkommen.
Auf der Webseite erdbebennews.de werden alle Erdbeben in Deutschland gelistet. Allein 2019 kam es schon zu rund 280 Erschütterungen der Erde. Gemessen wird die Intensität eines solche Bebens mit der Europäischen Makroseismischen Skala, die sich von I bis XII (1 bis 12) erstreckt. Zwar sind viele der Erdbeben in Deutschland der Nummer I auf der Skala zuzuordnen, das heißt "nicht spürbar". Dennoch waren fünf Erdbeben "deutlich" zu spüren (Stärkegrad IV), drei Beben "stark" zu spüren (Stärkegrad V) und ein Erdbeben, das auch Gebäudeschäden verursachte (Stärkegrad VII) dabei.
Ab wann sind Erdbeben eine Gefahr?
Kommt es zu einem Erdbeben der Stufe XII bedeutet das die "Vollständige Verwüstung". In der Beschreibung der EMS heißt das, dass sowohl die über- als auch die unterirdischen Bauwerke zerstört oder schwer beschädigt sind. Doch es muss nicht erst ein Erdbeben der Stärke XII sein, damit eine solche Naturkatastrophe auch Menschenleben kostet. Ab Stärke V sind Beben bereits für uns Menschen gefährlich.
Die häufigsten Erdbeben in Deutschland treten in Baden-Württemberg auf, danach folgen Beben in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Auch in Bayern, Hessen, Thüringen, Sachsen und Niedersachsen sind Erdbeben keine seltenes Phänomen.
Wie entsteht ein Erdbeben?
Wir wissen jetzt, dass Erdbeben sich auch in Deutschland ereignen. Doch wie kommt es überhaupt zu einer solchen Erschütterung der Erde? Unser Erdmantel besteht aus mehreren Teilen, den unterschiedlichen Platten. Durch unseren zähflüssigen Erdkern angetrieben, wandern diese tektonischen Platten stetig, allerdings immer nur sehr langsam. Manchmal sind es im Jahr nur wenige Zentimeter. Wegen dieser Plattentektonik, kommt es zu einer immensen Spannung an den Stellen, an denen die Platten aufeinandertreffen.
Sobald unsere Erdkruste, die äußerste Schicht der Erde, diese Spannung nicht mehr aushält, entlädt sich diese auf einen Schlag. Das Erdbeben entsteht dann zunächst im Inneren unserer Erde. Doch diese Kraft breitet sich innerhalb weniger Sekunden aus und ist dann auch auf dem Meeres- oder Erdboden zu spüren. Bei einem Beben im Meer kann sich aus dessen Folge auch ein Tsunami ergeben. Die Kraft eines Erdbebens soll laut Wissenschaftlern einem Einschlag eines Meteoriten mit einem 100 Meter-Durchmesser entsprechen.
Erdbeben in Deutschland sind aber noch lange nicht so gefährlich wie an Stellen, wo die Plattentektonik am aktivsten ist: Japan liegt in der Grenzzone von vier geologischen Platten. Diese bewegen sich alle gegeneinander.
Plattentektonik formt unsere Landschaft
Das Ergebnis der Plattentektonik sind zum Glück nicht nur Erdbeben. Diese Bewegung der geologischen Platten formt auch unsere Erde. Beispielsweise entsteht neue Erdkruste an Stellen, wo sich zwei Platten voneinander fortbewegen. In der Bruchzone bricht dann Lava aus. Eines dieser beeindruckenden Beispiele auf unserer Erde ist der Mittelozeanische Rücken. Dabei handelt es sich um einen Gebirgszug, der sich unter der Meeresoberfläche befindet. Das Beeindruckende daran: Er zieht sich um die gesamte Erde.
Ebenfalls eine bekanntes Beispiel ist er San-Andreas-Graben, der sich durch Kalifornien und Mexiko zieht. An dieser Stelle driften die geologischen Platten aneinander vorbei, daher ist die Bruchzone über 1.000 Kilometer lang.
Neben Erdbeben in Deutschland beobachten Geologen unsere Plattentektonik ganz genau. Eine der neueste Entdeckungen lässt darauf schließen, dass eine der Platten gerade aussterben könnte. Der Planet Venus ist unserer Erde sehr ähnlich. Auch hier kann man eine Plattentektonik erkennen.