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Peter Spuhler, Chef von Stadler Rail.Bild: cash
Abermalige Gewinnwarnung

Autoneum verkommt für Stadler-Rail-Chef Spuhler zum Sorgenkind

Autoneum warnt vor einem satten Jahresverlust. Vorbörslich gerät die Aktie des Automobilzulieferers unter die Räder. Das dürfte auch Stadler-Rail-Chef Peter Spuhler ärgern. Er ist Ankeraktionär.

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Ziemlich genau acht Wochen ist es her, dass der Automobilzulieferer Autoneum vor einer verhaltenen zweiten Jahreshälfte warnte. Die Probleme in Nordamerika seien unterschätzt worden und für das zweite Halbjahr mit keiner Verbesserung beim operativen Gewinn (EBIT) zu rechnen, so hiess es damals (cash berichtete).

Nun scheint sich die Situation in Nordamerika weiter verschlechtert zu haben. Das zumindest lassen die jüngsten Aussagen vermuten. Wie das Unternehmen am frühen Montagmorgen in einer Mitteilung an die Medien schreibt, erwartet es für 2019 neuerdings einen Nettoverlust in hoher zweistelliger Millionenhöhe. Nach der Gewinnwarnung von Anfang Oktober gingen Analysten davon aus, dass der Automobilzulieferer das laufende Jahr mit einem Nettoverlust von bis zu 20 Millionen Franken abschliesst.

Doch auch bei den Mittelfristzielen krebst das Unternehmen zurück und erachtet diese nicht schon für 2021, sondern erst für 2022 als realistisch.

Händlern zufolge stellen diese Aussagen die seit Oktober beobachtete Aktienkurserholung von 90 auf 120 Franken in Frage. Im vorbörslichen Handel von Julius Bär wird die Autoneum-Aktie denn auch mit einem Minus von 7,6 Prozent auf einen Mittelkurs von 110,60 Franken abgewatscht.

Unerfreuliche Neuigkeiten für die beiden Ankeraktionäre

Die dritte Gewinnwarnung in diesem Jahr dürfte wohl auch Peter Spuhler ärgern. Über seine Beteiligungsgesellschaft PCS Holding hält er der Stadler-Rail-Chef gut 17 Prozent. Möglicherweise hat Spuhler sein Aktienpaket sogar noch etwas aufgestockt, flossen ihm aus der Publikumsöffnung von Stadler Rail im April dieses Jahres doch geschätzte 1,4 Milliarden Franken zu.

Mitte September bestätigte der Stadler-Rail-Chef gegenüber Finanzmedien, dass er bereits einen Drittel dieses Erlöses in Firmen reinvestiert habe, an denen er beteiligt sei und im Verwaltungsrat sitze. So könnten auch Gelder in seine Autoneum-Beteiligung geflossen sein.

Seit der Abspaltung Autoneums vom Winterthurer Mutterhaus Rieter im Mai 2011 zählt Spuhler gemeinsam mit dem befreundeten Industriellen Michael Pieper zu den Ankeraktionären des Automobilzulieferers. Auch an Rieter selber halten Pieper und Spuhler substanzielle Beteiligungen. Freude bereiteten ihnen in all den Jahren aber weder die eine, noch die andere Aktie. Gerade Autoneum werde für die beiden Grossaktionäre immer mehr zum Sorgenkind, so verlautet aus dem hiesigen Handel.