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(Bild: pioregur/stock.adobe.com)
Gemeinde ließ abmähen

Streit um Grünstreifen im Dorf

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Vor Gericht gelandet ist ein erbitterter Streit zwischen einer Hausbesitzerin und der Gemeinde Mischendorf. Anlass dazu waren Mäharbeiten auf einem Grünstreifen beim Anwesen der Frau. „Ich will damit zeigen, dass man so mit den Bürgern nicht umgehen kann“, zeigt sich die 58-jährige Einwohnerin kämpferisch.

Zu dem für die Anrainerin unerklärlichen Vorfall war es bereits im Sommer gekommen. Von der Gemeinde beauftragte Arbeiter hatten den Grünstreifen zum Gehsteig vor dem Haus der Frau abgemäht. „Das geschah, ohne zu fragen. Auch unter Naturschutz stehende Pflanzen haben die Helfer umgeschnitten, sogar eine Blindschleiche wurde getötet“, schildert die Betroffene. Mit der damals anwesenden Ortsvorsteherin des Ortsteils soll es zum Streit gekommen sein. „Ich habe diesen Übergriff als sehr schlimm empfunden“, erzählt die 58-Jährige. Sie zog daraufhin vor Gericht. Bei der Verhandlung ging es um die Frage, auf wessen Grund sich der Grünstreifen befindet. Zwischenzeitlich wurde eine weitere Fläche abgemäht, was prompt zu einem zweiten Besitzstörungsverfahren führte.

Nun hat das Gericht in beiden Fällen in erster Instanz zugunsten der Klägerin entschieden. Ein Rekurs ist anhängig. Seitens der Gemeinde erklärt Bürgermeister Martin Csebits, dass es ein Missverständnis bezüglich der Grundstücksgrenzen gegeben habe. Laut seinen Angaben sind die strittigen Grünflächen zum Teil öffentlicher Grund. Im zweiten Prozess sei es um einen wenige Zentimeter breiten Streifen gegangen. „Gewöhnlich beschweren sich die Menschen, dass wir nicht genau genug gemäht haben“, ergänzt Csebits. Eine mögliche Lösung sei nun, der Klägerin den Grünstreifen zur Gänze zu überlassen. Die 58-Jährige betont jedoch, dass sie sich mit der Landesstraßenverwaltung bereits um eine gütliche Lösung bemüht habe.

Christoph Miehl, Kronen Zeitung