Müllabfuhr wird richtig teuer
Darum steigen jetzt in Blankenheim die Abfallgebühren
by Hanna Bender und Bernd Zimmermann- Die Abfallgebühren werden im nächsten Jahr für Blankenheimer und Hellenthaler deutlich teurer.
- Künftig kostet die Müllabfuhr in Blankenheim einen Grundpreis von 32 statt bisher 27 Euro pro Jahr.
- Die Begründung für die Erhöhung ist in beiden Kommunen die gleiche.
Blankenheim/Hellenthal - Für die Beseitigung ihrer Abfälle müssen die Bürger von Blankenheim und Hellenthal im kommenden Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen als bisher. In Blankenheim vernahmen die Politiker erstaunt, dass die Deponiekosten deutlich gestiegen seien, und dass die Gemeinde deshalb die Bürger stärker belasten müsse. Der Kreis habe die neuen Zahlen, die vom Kreistag aber noch nicht beschlossen seien, der Gemeinde telefonisch mitgeteilt, hieß es von Seiten der Blankenheimer Verwaltung.
Warum die Gebühren steigen, wollte SPD-Fraktionschef Wilfried Wutgen wissen. Doch darauf wusste man im Blankenheimer Rathaus keine Antwort. Es bleibe aber keine andere Möglichkeit, als der errechneten Gebührensteigerung zuzustimmen, sagte Bürgermeister Rolf Hartmann.
Künftig kostet die Müllabfuhr in Blankenheim einen Grundpreis von 32 statt bisher 27 Euro pro Jahr. Dazu kommt für den Ein-Personen-Haushalt die Leerung der grauen Restmülltonne à 80 Liter mit 63 statt bisher 51 Euro, für die 80er-Tonne 84 statt 68 Euro, für 120-Liter-Tonne 126 statt 102 Euro, für die 240-Liter-Tonne 252 statt 204 Euro und für den 1100-Liter-Container 1155 Euro. Auch die Bioabfuhr wird teurer. 80 Liter kosten dann 22 (statt 19) Euro, 120 Liter 33 (28) Euro, 240 Liter 66 (57) Euro.
Ordentliche Preiserhöhung auch in Hellenthal
Ähnlich wie in Blankenheim, sieht die Situation in Hellenthal aus. Auch hier wird ordentlich am Preis geschraubt, und zwar nach oben.
Die Begründung für die Erhöhung ist die gleiche wie in Blankenheim. Für die Hellenthaler bedeutet das eine Preiserhöhung beinahe für sämtliche Abfalltonnen. Die Gebührenstaffelung ist in der Gemeinde eine andere als in Blankenheim. Für eine 80-Liter-Restabfalltonne werden demnach 64,80 Euro, statt 50,40 Euro im Vorjahr fällig. Die 120-Liter-Tonne schlägt mit 97,20 Euro (Vorjahr: 75,60 Euro) zu Buche. Der 240-Liter-Restabfallbehälter kostet dann 194,40 Euro (151,20 Euro). Für die Biotonne zahlen die Hellenthaler bei 80, 120 und 240 Litern nicht mehr als im Vorjahr. Der Preis bleibt konstant bei 17, 17 sowie 19,71 Euro. Allerdings wird in der Gemeinde zusätzlich zur Bereitstellungsgebühr eine Gebühr pro Entleerung berechnet.
Die 80-Liter-Restabfalltonne kostet pro Leerung künftig 2,31 Euro (2,05), 120-Liter 3,47 Euro (3,07) und 240-Liter 6,93 Euro (6,15).
Warum der Kreis mehr für die Entsorgung fordert
Warum muss eine Reihe von Kommunen die Abfallgebühren für 2020 erhöhen? Weil der Kreis mehr Geld von ihnen verlangen muss, denn auch er muss den Gebührenhaushalt so kalkulieren, dass die Einnahmen möglichst die Ausgaben decken.
146,50 Euro pro Tonne Restmüll stellt der Kreis 2020 den kommunalen und privaten Anlieferern in Rechnung, sofern der Kreistag dieser Gebührensatzung am Mittwoch zustimmen wird. 2019 waren 125 Euro pro Tonne fällig, also 21,50 Euro weniger als 2020. Allerdings war der Preis 2019 stark subventioniert, denn in der Vergangenheit hatte der Kreis Überschüsse erwirtschaftet, die in eine Sonderposten-Rücklage flossen. Der Kreis ist verpflichtet, die Überschüsse innerhalb von vier Jahren an die Gebührenzahler zurückzahlen.
Um den Gebührenhaushalt 2019 auszugleichen, hätten eigentlich 145,80 Euro pro Tonne erhoben werden müssen, die Differenz von 21,50 Euro pro Tonne wurde aber dem Sonderposten entnommen. Dieser ist nun aber nahezu aufgebraucht. Es reicht noch, um 2020 unter anderem die Sperrmüll-Entsorgung zu subventionieren. Der müsste für einen Haushaltsausgleich eigentlich bei 164,50 Euro pro Tonne liegen. Der Kreis will aber nur 150 Euro erheben.
Das sind aber immer noch 65 Euro pro Tonne mehr als 2019. Denn hier kommt noch ein weiterer Effekt hinzu: Der Entsorgervertrag, den der Kreis 2013 abgeschlossen hat, läuft Ende 2019 aus. Inzwischen, so Geschäftsbereichsleiter Achim Blindert, seien die Marktpreise um 225 Prozent gestiegen. (sch)