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Ein älteres Paar läuft Hand in Hand über den Bürgersteig. | Bildquelle: dpa

"Respektrente" ist Wort des Jahres 2019

Gesellschaft für deutsche Sprache

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Ein SPD-Herzensprojekt ist Wort des Jahres 2019: die "Respektrente". Das gab die Gesellschaft für deutsche Sprache bekannt. Auch das Chaos um E-Roller und die Klimaaktivisten von "Fridays for Future" landeten auf den vorderen Plätzen.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat das Wort "Respektrente" zum Wort des Jahres gekürt. Der Begriff bezieht sich auf die geplante Einführung einer Grundrente für Männer und Frauen, die trotz langjähriger Erwerbstätigkeit bisher nur eine sehr geringe Rente beziehen. Der Begriff wird insbesondere mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) in Verbindung gebracht.

Auf dem zweiten Platz landete das Wort "Rollerchaos". E-Roller hätten sich in vielen deutschen Städten zu einem Problem entwickelt, da sie häufig rücksichtslos genutzt und unkontrolliert abgestellt würden, teilte die GfdS mit.

"Fridays for Future" schaffte es laut GfdS auf Platz drei. Der Anglizismus stehe "wie kein anderer Ausdruck" für eine junge Generation, die bereit sei, für ihre Zukunft auf die Straße zu gehen, so die GfdS.

Mit der Aktion werden regelmäßig Begriffe gekürt, die das politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben eines Jahres nach Ansicht der Jury sprachlich in besonderer Weise bestimmt haben.

Popularität in der Gesellschaft

2018 war "Heißzeit" das Wort des Jahres. Der Begriff stand für den extremen Sommer und den Klimawandel. Auf den zweiten Platz hatte die Jury in Wiesbaden den Begriff "Funklochrepublik" gewählt. Spätestens seit dem Bundestagswahlkampf 2017 sei die teils schlechte Abdeckung mit Mobilfunk auf dem Land ein politisches Thema, erklärten die Sprachexperten im vergangenen Jahr. 2017 hatte es "Jamaika-Aus" an die Spitze geschafft.

Die GfdS kürt bereits seit 1977 Wörter und Wendungen. Nicht die Häufigkeit eines Ausdrucks ist nach ihren Angaben für die Auswahl entscheidend, sondern seine Signifikanz und Popularität. Die ausgewählten Wörter sind demnach mit keiner Wertung oder Empfehlung verbunden.

Wörter des Jahres 2001-2018

2018: Heißzeit
2017: Jamaika-Aus
2016: Postfaktisch
2015: Flüchtlinge
2014: Lichtgrenze
2013: GroKo
2012: Rettungsroutine
2011: Stresstest
2010: Wutbürger
2009: Abwrackprämie
2008: Finanzkrise
2007: Klimakatastrophe
2006: Fanmeile
2005: Bundeskanzlerin
2004: Hartz IV
2003: Das alte Europa
2002: Teuro
2001: Der 11. September