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Ein Mercedes-Stern steht am Mercedes-Benz-Werk in Sindelfingen | Bildquelle: dpa

Daimler streicht weltweit 10.000 Stellen

Massiver Sparkurs

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Daimler will weltweit Personalkosten senken, um in Elektromobilität zu investieren. Nach der Ankündigung Mitte November hat Personalvorstand Porth nun Details bekanntgegeben. Mindestens 10.000 Stellen werden abgebaut.

Nach Audi plant auch Daimler einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Mindestens 10.000 Stellen würden in der Verwaltung gestrichen, kündigte Personalvorstand Wilfried Porth an. Der Konzern habe für die kommenden drei Jahre ein Einsparpotenzial von mindestens einer Milliarde Euro ausgemacht.

In einer Pressemitteilung hieß es, das Management habe sich mit dem Gesamtbetriebsrat auf Eckpunkte geeinigt, um die Konzernstruktur zu verschlanken und damit Effizienz und Flexibilität zu steigern. Der Arbeitsplatzabbau sei weltweit bis Ende 2022 geplant.

Die Automobilindustrie stecke in der "größten Transformation ihrer Geschichte", teilte Porth mit. Die Entwicklung hin zur CO2-neutralen Mobilität erfordere "hohe Investitionen".

Jede zehnte Management-Stelle fällt weg

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Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG, auf der IAA 2019. | Bildquelle: dpa

Vorstandschef Ola Källenius hatte Mitte des Monats schon angekündigt, konzernweit rund 1,4 Milliarden Euro Personalkosten bis Ende 2022 einzusparen und jede zehnte Management-Stelle streichen zu wollen, aber keine Details genannt.

"Mit den jetzt gemeinsam mit dem Betriebsrat beschlossenen Eckpunkten zur Verschlankung des Unternehmens können wir dieses Ziel bis Ende 2022 erreichen", betonte Personalvorstand Wilfried Porth. Die Maßnahmen sollen so sozialverträglich wie möglich gestaltet werden. Frei werdende Stellen würden nicht wiederbesetzt. Außerdem will der Konzern das Angebot zur Altersteilzeit erweitern und plant in Deutschland zudem ein Abfindungsprogramm.

Die Umsetzung soll in den kommenden Wochen mit dem Betriebsrat ausgearbeitet werden. Der bei der Ausgliederung der operativen Geschäftsfelder Mercedes-Benz Cars & Vans und Daimler Trucks & Buses bis Ende 2029 vereinbarte Schutz vor betriebsbedingten Kündigungen in Deutschland bleibe davon unberührt.

Audi streicht 9500 Stellen

Vor drei Tagen hatte die Volkswagen-Tochter Audi angekündigt, 9500 Stellen streichen zu wollen. Damit ist jeder sechste Arbeitsplatz betroffen. Zugleich will Audi allerdings 2000 neue Stellen in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung schaffen. Die Unternehmensführung hatte schon länger mit der Belegschaft über einen "Zukunftspakt" verhandelt.