Das einzig verbliebene Nordduell in der Fußball-Bundesliga steht an und die Ausgangslagen könnten unterschiedlicher nicht sein: Während der VfL Wolfsburg von Tabellenplatz sieben grüßt und mit dem Rückenwind des vorzeitigen Einzugs in die Europa-League-K.o-Runde antritt, steht Werder Bremen am Sonntag (18 Uhr, im NDR Livecenter) bei den "Wölfen" mächtig unter Druck. Acht Spiele ohne Sieg, Tabellenplatz 14, punktgleich mit Düsseldorf auf dem Relegationsrang: Der selbst ernannte Europacup-Anwärter steckt in der Krise.
Bremens Eggestein: "Situation ist gefährlich"
"Die Situation ist gefährlich", sagte Mittelfeldrenner Maximilian Eggestein, der wie einige andere Bremer Leistungsträger mit Formschwankungen kämpft. Doch draufhauen ist nicht die Sache von Florian Kohfeldt. Der Werder-Trainer stärkte vor dem Nordduell Eggestein, dem zuletzt nicht fehlerfreien Torhüter Jiri Pavlenka und auch Davy Klaassen den Rücken: "Sie sind absolut gesetzt, weil ich ihnen vertraue und sie nicht weit weg sind, von dem, was sie können."
Kohfeldt stellte seinem angeschlagenen Team ein gutes Zeugnis für die vergangene Trainingswoche aus. "Die Mannschaft reagiert gut, der Situation angemessen. Weil sie Aggressivität und Unzufriedenheit ausstrahlt, aber trotzdem an ihre Stärke glaubt", sagte der 37-Jährige, stellte aber auch klar: "Ich will Sonntagabend darüber reden, dass wir alles auf den Platz gebracht haben."
Verzichten muss Kohfeldt weiterhin auf Kapitän Niklas Moisander. Der finnische Abwehrchef absolvierte nach seiner Sehnenverletzung zwar in dieser Woche Teile des Mannschaftstrainings, für einen Einsatz gegen den VfL reicht es jedoch nicht.
Daniel Ginczek beim VfL Wolfsburg vor Comeback
Bei den Wolfsburgern bahnt sich hingegen das nächste Comeback nach Stammkeeper Koen Casteels und Mittelfeldabräumer Xaver Schlager an. Stürmer Daniel Ginczek, der im Sommer am Rücken operiert werden musste und in dieser Saison noch kein Bundesliga-Spiel bestritten hat, ist wieder eine Option. "Schön, dass es Daniel wieder gut geht und er keine Probleme mehr hat. Er ist auf jeden Fall ein Thema für den Kader", sagte Trainer Oliver Glasner. Am vergangenen Wochenende hatte Ginczek bereits zwei Mal für die zweite Mannschaft des VfL in der Regionalliga gegen den VfB Oldenburg getroffen. Glasner hat allerdings keine Not, Ginczek von Beginn an bringen zu müssen. In der Sturmzentrale ist der treffsichere Wout Weghorst derzeit eine Bank.
VfL-Coach Glasner lobt Werder Bremen
Gegen Werder will der Wolfsburger Trainer mit seinem Team "eine perfekte Woche" mit einem Heimsieg krönen. "In der Europa League haben wir unser erstes Saisonziel erreicht", sagte der 45-Jährige, für den die Ausgangslagen gar nicht so unterschiedlich sind: "Vom Potenzial her schätze ich Bremen als Kandidat für die Europa League ein."