Fußball | 2. Bundesliga
Dynamo empfängt Angstgegner Kiel
15. Spieltag
Dynamo Dresden "glänzte" in der Liga bislang mit Ladehemmung. Nur 15 Tore konnte der Tabellen-Vorletzte in 14 Spieltagen erzielen. Am Samstag ist nun ausgerechnet Angstgegner Holstein Kiel zu Gast. Gegen die “Störche“ ging die SGD in den bisherigen vier Zweitliga-Partien immer als Verlierer vom Platz - inklusive 0:12 Toren.
"Statistik spielt für mich keine Rolle. Ich brauche aber auch keine Märchen erzählen. Wenn man auf die Tabelle schaut, geht es darum, bis zum Winter so viel Punkte wie möglich zu holen. Irgendwann muss der Punkt kommen, wo wir uns für das belohnen, was wir versuchen und auf den Platz bringen. Ich gehe davon aus, dass das am Samstag sein wird", sagte der Dynamo-Trainer Cristian Fiel am Donnerstag auf der Pressekonferenz.
Dresdner Ladehemmung
Mit lediglich 15 Toren stellt Dresden zusammen mit Sandhausen, Osnabrück und Hannover die schwächste Offensive der 2. Liga. Die Effizienz vor dem Tor ist mangelhaft. "Wir können gegen solche Mannschaften bestehen, kommen zu Chancen. Aber unsere Chancenverwertung ist ...", erklärte Torwart Kevin Broll und ergänzte nach kurzer Bedenkpause: "Schlecht einfach." Bei genauerer Betrachtung liegt die Ladehemmung aber nicht an den Stürmern der SGD. So hat Alexander Jeremejeff in zehn Partien dreimal getroffen und zwei weitere Tore vorbereitet. Sein Stürmerkollege Moussa Koné war in zwölf Partien sogar sechsmal erfolgreich und legte ebenfalls zweimal auf. Mit 22 Toren in 54 Zweitliga-Partien ist der Senegalese sogar Dynamos Zweitliga-Rekordtorschütze.
Probleme bereitet vielmehr die geringe Torgefahr aus dem Mittelfeld, weshalb René Klingenburg als vermeintlich torgefährlichen Mittelfeldspieler verpflichtet wurde. Das einstige Schalke-Talent kam mit der Empfehlung von neun Drittliga-Toren für Preußen Münster nach Dresden. "Dass er als zentraler Mittelfeldspieler viel Torgefahr ausstrahlen kann, hat er unter Beweis gestellt. Damit passt René sehr gut in unser Anforderungsprofil", sagte Sportgeschäftsführer Ralf Minge im Mai. Seither ist Klingenburg noch immer ohne Dynamo-Treffer. Zumeist kommt der 25-jährige Rechtsfuß ohnehin nur von der Bank - nur zweimal durfte er von Beginn an ran.
Kiel kommt mit breiter Brust
Die Kieler wollen in Dresden den Schwung vom 6:3 beim Tabellenletzten Wehen Wiesbaden mitnehmen. "Wir wollen es mit dem Ball genauso machen wie in Wiesbaden. Wir haben uns trotz Rückstand nicht von unserem Plan abbringen lassen. Das war eine starke Reaktion der Mannschaft", sagte Trainer Ole Werner am Donnerstag.
Dass die Norddeutschen seit zehn Jahren in den Duellen mit den Dynamos ungeschlagen sind, tangiert den Holstein-Coach nicht weiter. "Natürlich wünschen wir uns, diese Statistik fortzuführen. Aber generell gebe ich auf solche Statistiken nicht viel. Es geht darum, im Spiel selbst besser zu sein als der Gegner", sagte der 31-Jährige, der in Dresden ohne Leistungsträger Alexander Mühling auskommen muss. Der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler laboriert an einer Bänderdehnung im Sprunggelenk, die er sich am vergangenen Wochenende im Gastspiel beim SV Wehen Wiesbaden zugezogen hatte.
red/dpa