Test LG OLED B97LA
LG OLED B97LA: Der günstigste OLED-Fernseher im Test
LG bietet den OLED B97LA zum Kampfpreis an. Kann der B9 mit den teureren OLED-Fernsehern mithalten? Der Test von COMPUTER BILD verrät es!
by Christoph de LeuwTestfazit: Das müssen Sie wissen
Der LG OLED 65B97LA (kurz B9) zählt zu den Preis-Leistungs-Knüllern unter den Fernsehern. Nicht weil er so billig ist, sondern weil er unter den besten der günstigste ist. Die Bildqualität begeistert, mit dem Ton lässt sich gut leben, die Ausstattung ist sehr umfangreich.
Pro | Kontra |
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+ Tolle Bildqualität mit sehr natürlichen Farben und perfektem Kontrast + Gute Ausstattung mit USB-Aufnahme und großer App-Auswahl + Durchdachtes Bedienkonzept | - Kein analoger Videoeingang |
Testnote der Redaktion |
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1,5 gut |
Machen wir es kurz: Der LG OLED B97LA ist ein richtig guter Fernseher. Das gilt ganz absolut, nicht nur im Hinblick auf den attraktiven Preis. Der günstigste OLED-Fernseher ist mit 140 Zentimeter Bildschirmgröße ab etwa 1.300 Euro zu haben. Im Test war die 164 Zentimeter oder 65 Zoll große Version OLED65B97LA. Was den LG-Fernseher auszeichnet und wo gegenüber teureren Modellen Abstriche zu machen sind, erläutert der Test.
Komplette Liste: Die besten OLED-Fernseher
LG OLED B97LA im Test: In Kurzform heißt er B9
Die Typenbezeichnung wirkt zunächst etwas kryptisch, Kenner bezeichnen ihn kurz als B9 – ganz in der Tradition der Vorgängermodelle B8, B7 und B6. Das angehängte 7LA kennzeichnet für den deutschen Markt bestimmte Modelle, Varianten für andere Länder mit anderen Anhängseln sind in der Regel schlechter ausgestattet. Das betrifft vor allem die eingebauten Empfangsteile: Wie praktisch alle aktuellen Fernseher eignet sich der LG zum direkten Empfang per Kabel, Satellit und Antenne, ein separater TV-Receiver ist also nur in Ausnahmefällen etwa für bestimmte Sonderfunktionen vom Bezahlsender Sky erforderlich. Für den deutschen Markt baut LG die Empfangsteile gleich doppelt ein. Wer eine USB-Festplatte an den Fernseher anschließt und TV-Sendungen aufzeichnet, kann daher gleichzeitig ein anderes Programm anschauen – sehr praktisch. B9ern aus dem EU-Ausland fehlen die Doppel-Empfänger, sodass während einer Aufnahme kein Programmwechsel möglich ist.
Alle LG-OLED-Fernseher 2019
LG OLED B9: Das günstigste Modell 140 Zentimeter: LG OLED 55B9 7LA, voraussichtlich um 1.500 Euro 164 Zentimeter: LG OLED 65B9 7LA, voraussichtlich um 2.500 Euro (Das Anhängsel 7LA kennzeichnet für Deutschland bestimmte Modelle unter anderem mit doppelter TV-Empfänger-Ausstattung. B9-Modelle mit anderem Suffix können abweichend ausgestattet sein.) |
LG OLED C9: Der Preis-Leistungs-Riese 140 Zentimeter: LG OLED 55C9 7LA, 2.500 Euro 164 Zentimeter: LG OLED 65C9 7LA, 3.500 Euro 195 Zentimeter: LG OLED 77C9 7LA, 8.000 Euro (Das Anhängsel 7LA kennzeichnet für Deutschland bestimmte Modelle unter anderem mit doppelter TV-Empfänger-Ausstattung. C9-Modelle mit anderem Suffix können abweichend ausgestattet sein.) |
LG OLED E9: Mit besseren Lautsprechern 140 Zentimeter: LG OLED 55E9 7LA, 3.000 Euro 164 Zentimeter: LG OLED 65E9 7LA, 4.000 Euro ( (Das Anhängsel 7LA kennzeichnet für Deutschland bestimmte Modelle unter anderem mit doppelter TV-Empfänger-Ausstattung. E9-Modelle mit anderem Suffix können abweichend ausgestattet sein.) |
LG OLED W9: Superflach für Wandmontage 164 Zentimeter: LG OLED 65W9 7LA, 7.000 Euro 195 Zentimeter: LG OLED 77W9 7LA, 13.000 Euro |
LG OLED Z9: Der 8K-Riese 223 Zentimeter: LG OLED 88Z9, 30.000 Euro |
LG OLED R: Mit aufrollbarem Bildschirm 164 Zentimeter: LG OLED R9, Preis noch offen (Anfang 2020) |
Auch über die doppelten Empfänger hinaus ist der LG B9 genauso gut ausgestattet wie seine teureren Brüder: UHD-Auflösung mit 3840x2160 Bildpunkten ist inzwischen normal und bei Größen ab 55 Zoll aufwärts auch sinnvoll. Denn selbst mit HD-Fernsehprogrammen sorgt die feinere Bildschirmauflösung bei kurzen Abständen zu den Zuschauern für einen klareren Bildeindruck. Drei bis vier Meter Abstand zum 65 Zoll großen LG waren im Test ideal. Nur die alte SD-Auflösung sollte man sich auf so großen Fernsehern nicht antun, da fehlt es einfach an Schärfe und Klarheit. Der rund 1,45 Meter breite Fernseher steht auf einem mittig befestigten Fuß aus Plastik, an dieser Stelle hat LG erkennbar die Kosten gedrückt. Der Fernseher selbst macht einen sehr gut verarbeiteten Eindruck, mit seinem nur wenige Millimeter dünnen Bildschirm sieht er an der Wand hängend richtig gut aus.
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Test LG OLED B9: So smart ist der OLED-Fernseher
Als Smart-TV holt der LG OLED B9 auch die Mediatheken der TV-Sender auf den Bildschirm, außerdem YouTube, Amazon Prime Video, Netflix und viele andere Streaming-Angebote. LG setzt dafür auf sein eigenes TV-Betriebssystem Web-OS. Das hat etwa gegenüber Android-TV den Vorteil, dass Benutzeroberfläche und Menüs aus einem Guss erscheinen und Fernsehen und Streaming nahtlos ineinander übergehen. Nutzer können sehr einfach selbst festlegen, welche Schaltflächen und App-Symbole nach dem Druck auf die Home-Taste zu sehen sind – und welche nicht. Bei Bedarf hilft sogar der LG und rückt auf Knopfdruck die meistgenutzten Apps nach vorne ins Menü. Die Steuerung erfolgt zügig und reaktionsschnell mit einer handlich geformten Fernbedienung inklusive Bewegungssensor. So lässt sich per Handbewegung ein Mauszeiger über den Bildschirm bewegen. Nach kurzer Eingewöhnung klappt das zielsicher und viel flotter als über die üblichen Pfeiltasten. Zusätzlich sind wichtige Funktionen per Sprache steuerbar. Das zugehörige Mikrofon in der Fernbedienung ist nur aktiv, während der Nutzer die zugehörige Taste drückt: So kann er etwa den gewünschten Sendernamen nennen und muss nicht lange in der Programmliste etwa nach „ZDF Neo HD“ suchen. Gerade für selten gesehene Programme in den Tiefen der Programmliste ist das hilfreich. Auch beim Streaming hilft die Sprachsteuerung, etwa mit dem Befehl „Starte 4 Blocks auf Netflix“. Auch wenn die Sprachsteuerung von LG zum Besten in diesem Bereich zählt, sind die Grenzen dennoch eng gesteckt. Mediatheken etwa lassen sich damit nicht durchsuchen. Google und Alexa sind ebenfalls integriert: Der Google Assistant meldet sich automatisch auf Alltagsfragen etwa nach dem Wetter. Alexa ist nach langem Druck auf die Taste für den Amazon-Prime-Videodienst auf der Fernbedienung erreichbar.
LG OLED B9 im Test: Anschlüsse und Technik
Auf der Rückseite des LG B9 finden sich vier HDMI-Eingänge, alle uneingeschränkt für UHD geeignet. Drei USB-Anschlüsse lassen sich für eine Aufnahme-Festplatte sowie Speichermedien zur Foto- und Videowiedergabe nutzen, außerdem zur Stromversorgung von Zubehör. Einen analogen Videoeingang etwa für eine alte Spielekonsole hat der LG nicht. Apropos Spielekonsole: Im speziellen Bildmodus für Gamer benötigt der Fernseher nur 13 Millisekunden zur Videoverarbeitung, es tritt also keine merkliche Verzögerung zwischen Eingaben am Gamecontroller und der Anzeige auf dem Bildschirm auf. Diese Latenz ist nicht zu verwechseln mit der Schaltzeit der Bildpunkte. Die ist bei OLED-Fernsehern kürzer als bei den schnellsten LCD-Monitoren. So kann der LG-Fernseher problemlos die Bildwiederholfrequenz von den üblichen 50 auf 100 Hertz verdoppeln, um schnelle Bewegungen schärfer aussehen zu lassen. Der Anschluss ans Heimnetzwerk und Internet erfolgt wie üblich wahlweise per Netzwerkkabel oder WLAN. Gut: Für Kopfhörer gibt es noch die übliche Klinkenbuchse, wahlweise lässt sich ein Bluetooth-Kopfhörer koppeln. Apple-Nutzer können außerdem Videos und Musik per AirPlay 2 zuspielen oder ihren MacBook-Bildschirm spiegeln.
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LG OLED B9: Bildqualität und Tonqualität im Test
Die spannendste Frage ist sicher, ob der günstige LG B9 auch bei der Bildqualität mit seinen teureren Geschwistern mithalten kann. Wer den OLED-Fernseher allein oder im Vergleich zu günstigeren (LCD-) Fernsehern sieht, wird begeistert sein. Farben zeigte der LG im Test sehr natürlich, selbst in kritischen Hauttönen waren keine Fehlfarben feststellbar. Im Bildmodus „Kino“ sind die Farben nicht ganz so exakt normgerecht wie in der Menüeinstellung „ISF Dunkler Raum“, dafür fällt das Bild eine Spur heller aus – Geschmackssache. Wenn es sein muss, erreicht der LG perfekt tiefes Schwarz, was Farben noch mal klarer und satter aussehen lässt. Bewegungen zeigte der LG klar und flüssig ohne Unschärfen oder Nachzieher. Im direkten Vergleich zum nächstteureren LG C9 erreichte der B9 nicht ganz die magische Bildtiefe und Plastizität, auch fiel im Messlabor die Maximalhelligkeit etwa 15 Prozent niedriger (611 statt 773 Candela pro Quadratmeter) und der Umfang der darstellbaren Farben um 4 Prozent niedriger aus. Womöglich macht sich da der weniger leistungsstarke Prozessor bemerkbar oder eine andere Selektionsstufe der OLED-Bildschirme. Ohne direkten Vergleich und ohne Messgeräte fällt das jedoch nicht auf. Da zählt der LG zweifellos zu den besten Fernsehern auf dem Markt. Wie die anderen OLED-Fernseher ist auch der B9 uneingeschränkt für HDR-Filme geeignet, die mehr Farben und mehr Helligkeitsstufen enthalten. Dabei beherrscht der LG die beiden Standardverfahren HDR10 und HLG, außerdem das verfeinerte Verfahren Dolby Vision. Das nutzt zum Beispiel Netflix und passt das Bild besser an die Fähigkeiten des Fernsehers an. Deutlicher ist der Unterschied beim Ton. Der büßt gegenüber dem C9 etwas an Klarheit ein. Absolut gesehen ist die Klangqualität sehr ordentlich mit erstaunlicher Fülle. Wie bei den anderen LG-Fernsehern lässt sich der Klang mit einer cleveren Einmessautomatik im Menü an die akustischen Verhältnisse der Umgebung anpassen – sehr empfehlenswert.
LG OLED B9: Testfazit und Vergleich mit C9
Der LG OLED B9 zählt zu den Preis-Leistungs-Knüllern unter den Fernsehern. Nicht weil er so billig ist, sondern weil er unter den besten der günstigste ist. Die Bildqualität begeistert, mit dem Ton lässt es sich gut leben, die Ausstattung ist sehr umfangreich. Als nächstbesseres Modell ist der LG C9 bei ebenfalls 164 Zentimetern Bildschirmgröße (65 Zoll) etwa 300 Euro teurer. Dafür gibt es ein um Nuancen besseres Bild und vor allem besseren Ton und einen etwas schickeren Standfuß. Bei den 55-Zöllern beträgt der Preisunterschied etwa 200 Euro.
LG OLED65B97LA Der LG OLED 65B97LA (kurz B9) zählt zu den Preis-Leistungs-Knüllern unter den Fernsehern. Nicht weil er so billig ist, sondern weil er unter den besten der günstigste ist. Die Bildqualität begeistert, mit dem Ton lässt sich gut leben, die Ausstattung ist sehr umfangreich. COMPUTER BILD 2019-11-29
LG OLED65B97LA LG Electronics Fernseher Der LG OLED 65B97LA (kurz B9) zählt zu den Preis-Leistungs-Knüllern unter den Fernsehern. Nicht weil er so billig ist, sondern weil er unter den besten der günstigste ist. Die Bildqualität begeistert, mit dem Ton lässt sich gut leben, die Ausstattung ist sehr umfangreich.