Volkswagen zieht Werbung in Südafrika zurück
Diese Kampagne ging nach hinten los: In einem südafrikanischen Radiospot hat Volkswagen Frauen mit Raubtieren verglichen, die Schuhe jagen. Für Männer hielt der Autokonzern einen rettenden Tipp bereit.
Volkswagen hat in Südafrika eine Radiowerbung zurückgezogen, die Frauen mit wilden Tieren vergleicht. Das Advertising Regulatory Board (ARB), ein Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft, hatte die Auffassung vertreten, dass sich die Werbung Stereotypen für Frauen bediene. Es forderte den Autokonzern auf, den Werbespot zurückzuziehen.
In der Werbung für das Pick-up-Modell VW Amarok geht ein Mann mit seiner Partnerin einkaufen. Sie ist dabei nur an Schuhen interessiert. Laut ARB sagt eine Stimme in dem Spot: "Es ist Dämmerung, und du bist in einem unbekannten Territorium, ringsum sind Raubtiere, die frische Beute jagen. Und sie haben sie gefunden. 50 Prozent Rabatt auf alle Schuhe. Sie greifen an, stürzen sich gnadenlos darauf."
Dem Mann wird im Spot empfohlen, sich lieber in seinem "Lebensraum" aufzuhalten und zum VW-Händler zu gehen. Dieser halte "großartige Angebote" für den VW Amarok bereit.
Eine Frau reichte Beschwerde gegen den Spot mit der Begründung ein, die Werbung sei extrem "sexistisch". In einem Umfeld wie in Südafrika, in dem übertriebene Männlichkeit Gewalt gegen Frauen fördere, sei dies schädlich.
In Südafrika ist die Gewalt gegen Frauen extrem hoch. Von Mitte 2017 bis Mitte 2018 wurden nach Angaben der Polizei mehr als 50.000 Sexualdelikte gemeldet.
"Die Werbung war als Parodie oder Überspitzung gedacht", teilte VW mit. Man habe keinen "negativen Geschlechter-Stereotyp" kreieren wollen. Das Unternehmen habe die Entscheidung des ARB anerkannt.
jki/dpa