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Beim Bundeskongress in Baden: Johannes Schedlbauer, Direktor Wirtschaftskammer Niederösterreich (von links), WKNÖ-Spartengeschäftsführerin Angelika Aubrunner, WKO-Spartenobfrau Renate Scheichelbauer-Schuster, WK-Landesspartenobmann Wolfgang Ecker, WKNÖ-Präsidentin Sonja Zwazl und WK-Bundesspartengeschäftsführer Reinhard Kainz.Andreas Fussi
Bundeskongress

Maßnahmen für die Lehre

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Die Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich hat ihren Bundeskongress in Baden abgehalten. Der Tenor: Die duale Ausbildung soll als gleichwertige Alternative zum akademischen Bildungsweg gestärkt werden.

"Praxis schafft Bildung. Wir verfügen über 130 Berufe im Handwerk und Gewerbe. Das ist die Stärke unserer Branchen, und das ist unser Beitrag zu eine wettbewerbsfähigen, österreichischen Wirtschaftsstandort. Diese Stärke müssen wir nutzen, in dem wir die duale Ausbildung von der Lehre bis zum Meister weiterentwickeln. Deshalb wollen wir als Handwerk und Gewerbe neue Akzente in der dualen Ausbildung setzen."

Diese klaren Worte fand Renate Scheichelbauer-Schuster, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer Österreich aus dem Bezirk Melk, beim Bundeskongress der Sparte in Baden. Man wolle jedenfalls daran arbeiten, dass die duale Ausbildung eine gleichbedeutende berufliche Möglichkeit neben dem akademischen Bildungsweg ist. Dafür hat die Wirtschaftskammer Österreich auch eine neue Kampagne mit dem Titel #schaffenwir ins Leben gerufen.

47.000 Lehrlinge in der Sparte

Schwerpunkt des Kongresses war unter anderem der Nationale Qualifikationsrahmen (NQR), mit dem seit 2018 ein Maßstab an die duale Ausbildung gelegt wird. Aktuell werden Meisterprüfungen und Befähigungsprüfungen überarbeitet. Aktuell gibt es in der Sparte Gewerbe und Handwerk 47.000 Lehrlinge in Österreich - insgesamt gibt es bundesweit 102.800 Lehrlinge.

Das Problem: Der Fachkräftemangel. "Unsere Betriebe wollen die offenen Lehrplätze besetzen, finden aber aufgrund der demographischen Entwicklung und von schulischen Qualifikationslücken oft nicht die geeigneten Bewerber. Gleichzeitig entwickelt sich das Angebot an offenen Lehrplätzen und potentiellen Bewerbern zwischen West- und Ostösterreich weiter auseinander. Die Unternehmen der östlichen Bundesländer können das Angebot, junge Menschen auszubilden, nutzen, während in den westlichen Bundesländern den Unternehmen jungen Menschen fehlen", erklärt Scheichelbauer-Schuster.

Gleichzeitig gelte es laut Wirtschaftskammer NÖ-Präsidentin Sonja Zwazl, junge Erwachsene, die noch über keine Ausbildung oder noch nie in einem Arbeitsverhältnis waren ebenso fit für den Job zu machen wie ältere Menschen, die schon länger arbeitslos sind. "Das wäre ein relevanter Beitrag zur Minderung des Fachkräftemangels", so Zwazl.

Bei den EuroSkills, den Berufs-Europameisterschaften, die 2020 in Graz stattfinden werden, sollen die Erfolge der Sparte in der dualen Ausbildung jedenfalls demonstriert werden.