Schattenseite der Verdichtung
Immer häufiger kündigen Zürcher Vermieter allen Mietern aufs Mal
Wenn allen Mieterinnen und Mietern eines Hauses aufs Mal die Wohnung gekündigt wird, dann handelt es sich um eine «Leerkündigung». Die Vermieter schaffen so Platz, um eine Liegenschaft totalzusanieren. Oder um sie gleich abzureissen und neu zu bauen.
In der Stadt Zürich nehmen solche Leerkündigungen zu. Das zeigt eine neue Studie der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Ein Grund sei das verdichtete Bauen, sagt die Studienverantwortliche Ursina Kubli. Aber nicht nur: Auch der grosse Energieverbrauch der alten Häuser trage dazu bei. «Mit neuen Liegenschaften kann man die anspruchsvollen Energieziele viel einfacher erreichen», sagt sie.
Auch Genossenschaften machen Leerkündigungen
In der Stadt Zürich ist derzeit jeder 200. Mieter von einer Leerkündigung betroffen. Im Schnitt seien die Liegenschaften 60 Jahre alt, sagt Ursina Kubli.
Übrigens sind es nicht nur private Investoren, die allen Mieterinnen und Mieter eines Hauses aufs Mal kündigen. 10 Prozent der Leerkündigungen in der Stadt Zürich gehen aufs Konto von Wohnbau-Genossenschaften. Diese kümmern sich in der Regeln um ihre Mitglieder, indem sie ihnen eine andere Wohnung anbieten. Manchmal bieten aber auch private Investoren ihren Mietern eine andere Wohnung an.