Markus Merk kandidiert für Kaiserslautern-Aufsichtsrat - Ex-FIFA-Schiedsrichter will Klub retten
Sportlicher Absturz, finanzielle Sorgen und Grabenkämpfe in den Gremien: Der 1. FC Kaiserslautern befindet sich in der größten Krise der Vereinsgeschichte. FIFA-Schiedsrichter Markus Merk will seinen Herzensklub retten - und kandidiert deshalb für den Aufsichtsrat des Drittligisten.
by Redaktion SportbuzzerFür seinen Herzensverein 1. FC Kaiserslautern unterbricht der ehemalige FIFA-Schiedsrichter Markus Merk sogar die Flitterwochen mit Ehefrau Sabine. Der 57-Jährige fliegt am Wochenende extra aus Südostasien in die Heimat, um auf der Mitgliederversammlung am Sonntag (11.00 Uhr) für den Aufsichtsrat beim schwer angeschlagenen Drittligisten zu kandidieren. "Wenn der FCK mich braucht, dann bin ich da. Ich könnte es mir nie verzeihen, es nicht wenigstens versucht zu haben", sagte Merk der Deutschen Presse-Agentur zu seiner Kandidatur beim viermaligen deutschen Meister. "Ich möchte mich in der schwierigen Zeit der Verantwortung stellen, nicht nur darüber reden."
Seit Wochen sind alle Blicke rund um den Betzenberg auf die anstehenden Nachwahlen für den Aufsichtsrat gerichtet. Turnusmäßig würde die Wahl erst im kommenden Jahr steigen. Doch nachdem das Kontrollgremium um den damaligen Vorsitzenden Patrick Banf Anfang Oktober wegen anhaltender Kritik geschlossen zurückgetreten war, bestand dringender Handlungsbedarf. Merk erklärte seine Bereitschaft zu kandidieren bereits Mitte Oktober. Mit Ex-FCK-Profi Martin Wagner, dem früheren Vorsitzenden Rainer Keßler, dem Wirtschaftsjuristen Jörg Wilhelm und dem Finanzexperten Martin Weimer hat sich Merk ein "kompetentes und alle Bereiche abdeckendes" Team zusammengestellt.
FCK plagen Schulden in Höhe von 20 Millionen Euro
Dennoch sprechen nicht wenige angesichts des Schuldenbergs von über 20 Millionen Euro von einem Himmelfahrtskommando bei den "Roten Teufeln". "Wenn wir keine Hoffnung hätten, würden wir nicht antreten. Das wäre ja fatal", sagte Merk und fügte hinzu: "Aber konkrete Aussagen lassen sich erst nach intensiver Analyse der Situation treffen."