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Busspur auf Eis: Für Schlebusch soll ein Gesamtverkehrskonzept erarbeitet werden.Foto: Ralf Krieger
Gesamtkonzept soll kommen

3624 Bürger protestieren mit Unterschriften gegen Busspur

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Leverkusen - Die Übergabe fand unter dem Adventskranz statt. 3264 Unterschriften gegen die Einrichtung einer Busspur auf der Odenthaler Straße hat die Schlebuscherin Renate Terlisten bislang gesammelt und diese im Vorraum der Villa Wuppermann an Oberbürgermeister Uwe Richrath und Bezirksvorsteher Frank Schönberger übergeben. Ein Widerstand gegen eine politische Entscheidung, mit denen die beiden Politiker gut leben können – denn die Entscheidung ist wegen des öffentlichen Drucks praktisch bereits auf Eis gelegt.

„Ich befürworte es sehr, dass Sie sich einmischen“, sagte Richrath in Richtung der rund 30 Anwesenden. „Ich habe verstanden, dass wir die Bevölkerung bei solchen Entscheidungen mehr mitnehmen müssen.“ Beide Politiker betonten aber auch, dass Mobilität sich verändern müsse. Dem verschließt sich auch Terlisten nicht: „Wir sind an einem Dialog interessiert.“

Erst Gesamtkonzept

Den soll es nun geben: Die Bezirksvertretung III, die im Anschluss an die Unterschriftenübergabe tagte, hat den entsprechenden gemeinsamen Antrag von CDU und FDP angenommen. Demnach soll zunächst ein Gesamtkonzept für den Bereich Schlebusch Post unter Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer erstellt werden. Die Planung einer Busspur wird so lange ausgesetzt. Bedenken gab es nur von den Grünen.

„Eine Mobilitätswende geht nicht ohne Verlierer“, sagt Christoph Kühl. „Es wird Umverteilungskämpfe geben.“ Auch hier zeigte sich wieder, dass es zwei Vorstellungen davon gibt, wie eine Mobilitätswende umzusetzen sei: Jene, die das Auto mit Restriktionen unattraktiv machen wollen – und jene, die meinen, man müsse zunächst das Angebot an Alternativen erweitern, um ein Umstieg attraktiv zu machen. „Wenn wir soweit sind, dass man mit dem Bus eine halbe Stunde früher bei der Arbeit ist, als mit dem Auto, dann ist das ein echter Anreiz“, sagt Schönberger. „Eine Mobilitätswende geht nicht über Verbote“, stimmte ihm Tim Feister zu, der seine Premiere in der Bezirksvertretung III feierte. Feister hat für die CDU den Platz von Ulrich Kämmerling eingenommen, der sein Mandat wegen Streitigkeiten um Parkgebühren in Schlebusch niedergelegt hatte.