2. Freies Training auf dem Yas Marina Circuit
Abu-Dhabi-GP: Valtteri Bottas rast zur Tagesbestzeit - und crasht
Valtteri Bottas dominiert ersten Trainingstag
Hamilton-Schattenmann Valtteri Bottas will zum Abschluss der Formel-1-Saison offenbar noch einmal ein dickes Ausrufezeichen setzen. Der finnische Mercedes-Mann dominierte den Trainingsauftakt beim Großen Preis von Abu Dhabi deutlich, raste in beiden Sessions zur Bestzeit und war am Ende des Tages drei Zehntel schneller als der Rest des Feldes.
Bottas kollidiert mit Grosjean
20 Minuten vor Ende der Session bekam Bottas' glänzende Vorstellung im gleisenden Flutlicht des Yas Marina Circuit allerdings einen Kratzer: Bei einem Überholmanöver gegen Haas-Pilot Romain Grosjean ging der WM-Zweite etwas zu optimistisch zu Werke. Grosjean, der Bottas offenbar nicht im Rückspielgel gesehen hatte, krachte in einer Kurve seitlich in dessen Silberpfeil
Auch wenn Grosjean sicherlich Hauptverantwortlicher für den Crash war - ganz schuldlos war Bottas nicht, wie im Video oben zu sehen ist. Für die beiden Bruchpiloten ging die Kollision glücklicherweise glimpflich aus, die Session musste dennoch für rund sechs Minuten unterbrochen werden, um die Strecke von Trümmerteilen zu befreien.
Ferrari auf Tuchfühlung zu Hamilton
Bei der Zeitenjagd kam der bereits als Weltmeister feststehende Lewis Hamilton seinem Mercedes-Teamkollege noch am nächsten (+ 0,310 Sekunden). Hinter dem Weltmeister ging es dann ziemlich eng zu: Charles Leclerc trennten auf Platz 3 nur 0,076 Sekunden von Rang 2, Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel, der am Mittwoch zum dritten Mal Vater geworden ist, war knapp ein Zehntel langsamer als Hamilton.
Dritte Kraft auf einer schnellen Runde im nächtlichen Abu Dhabi war Red Bull: Brasilien-Sieger Max Verstappen war als Fünfter eine halbe Sekunde langsamer als Bottas, dessen Stallgefährte Alexander Albon handelte sich auf dem 5,554 Kilometer langen Wüsten-Parcours eine gute Sekunde Rückstand ein.
Ferrari im Renntrimm zu langsam
Etwas anders sahen die Kräfteverhätlnisse dagegen bei den Longruns mit schweren Autos aus. Mercedes war zwar auch im Rentrimm klar das Maß der Dinge. Anders als auf einer schnellen Runde konnte Ferrari das Tempo der Silberpfeil dagegen nicht annähernd mitgehen. Mehr noch: Selbst Red Bull scheint für die Roten im Rennen am Sonntag (ab 14.00 Uhr live im Ticker bei RTL.de und im TV bei RTL sowie bei TVNOW und in der TVNOW-App) außer Reichweite zu sein.
Für Bottas wird es trotz scheinbar perfekter Voraussetzungen aber wohl nicht zu einem erfolgreichen Saisonabschluss reichen: Wegen des Wechsels mehrerer Antriebskomponenten wird der Finne vom Ende des Feldes starten müssen. Und so dürfte das 21. Saisonrennen wohl zum Schaulaufen für Hamilton werden. Der Brite ist mit vier Erfolgen auf der Yas-Insel ohnehin Rekordsieger, und Mercedes hat dort seit 2014 jedes Rennen gewonnen.
Leclerc wie Vettel: Abflug in Kurve 19
Einen ersten Aufreger gab es nach knapp einer halben Stunde, als Charles Leclerc in Kurve 19 auf den Curbs die Kontrolle über seinen Ferrari verlor und seitlich in die Leitplanken krachte (siehe Video). Allerdings war sein Einschlagwinkel so flach, dass sein Dienstauto ohne größere Schäden blieb und sich der 22-Jährige zurück in die Box retten konnte.
An exakt der gleichen Stelle hatte am Ende der 1. Session bereits Leclercs Teamkollege Vettel Bekanntschaft mit den Leitplanken gemacht. Der Abflug Vettels ging jedoch weniger glimpflich aus: Am Auto des viermaligen Champion brach die Radaufhängung.
Hülkenberg weit abgeschlagen
Auch andere Piloten bekamen in Kurve 19 Probleme, wobei Alfa-Romeo-Pilot Antonio Giovinazzi die wohl spektakulärste Vorstellung bot: Der Italiener drehte sich einmal um die eigene Achse und kam nur Zentimeter vor der Streckenbegrenzung zum Stehen. Unbeschadet setzte er daraufhin seine Fahrt fort.
Nico Hülkenberg beendete sein vorerst letztes Freitagstraining in der Formel 1 mit 1,866 Sekunden Rückstand auf Platz 15. Immerhin behauptete er sich klar vor Mercedes-Teamkollege Daniel Ricciardo, der drei Zehntel hinter Hülkenberg auf Position 16 landete.
Ergebnis des 2. Freien Trainings im Überblick