Nach zweimaliger Abschiebung

Polizei fängt Clanchef Miri in Istanbul ab

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War Clanchef Miri wieder auf dem Weg nach Deutschland? In Istanbul wurde er abgefangen und in den Libanon zurückgeschickt.(Foto: picture alliance/dpa)

Offenbar gefällt es Clanchef Miri nicht im Libanon. Einem Medienbericht zufolge soll er am Mittwoch in Istanbul aufgetaucht sein. Doch die türkischen Behörden fangen ihn ab und schicken ihn zurück. Nach zwei Abschiebungen gilt für den Bremer Kriminellen eine Wiedereinreisesperre.

Kurz nach seiner erneuten Abschiebung aus Deutschland hat der libanesische Clanchef Ibrahim Miri einem "Spiegel"-Bericht zufolge vergeblich versucht, in die Türkei zu gelangen. Miri sei am Mittwoch in Istanbul aufgetaucht, wo ihm die Polizei aber die Einreise verweigert habe, berichtet das Magazin. Er wurde zurückgeschickt.

Als er nach Beirut zurückfliegen sollte, habe der frühere Anführer der Rockergruppe "Mongols MC Bremen" Widerstand geleistet und sei erst im zweiten Anlauf zurück in den Libanon geschickt worden. Am Donnerstag sei Miri wieder in Beirut gelandet, bestätigten Justizkreise.

Der wegen Drogenhandels verurteilte Miri lebte früher in Bremen und ist nach Ansicht der Behörden das Oberhaupt eines kriminellen Familienclans. Miri war in Deutschland von 1989 bis 2014 insgesamt 19 Mal rechtskräftig verurteilt worden, unter anderem wegen Raubes, schweren Diebstahls, Hehlerei und bandenmäßigen Drogenhandels. Im März kam er vorzeitig frei und wurde im Sommer in einer Nacht und Nebel-Aktion aus Deutschland in den Libanon abgeschoben. Er war seit Jahren ausreisepflichtig.

Im Oktober reiste er mithilfe von Schleppern illegal wieder ein und stellte in Bremen einen Asylantrag. Miri wurde festgenommen, sein Antrag abgelehnt. Am Samstag wurde er dann erneut abgeschoben. In beiden Fällen soll Miri die Kosten seiner Abschiebung selbst zahlen, berichteten Medien.

Die illegale Wiedereinreise des berüchtigten Clanchefs hatte hohe politische Wellen geschlagen. Bundesinnenminister Horst Seehofer ordnete verstärkte Grenzkontrollen an und kündigte darüber hinaus eine Gesetzesverschärfung an, damit mit Einreiseverboten belegte Ausländer bei Wiedereinreise künftig auch unbegrenzt in Abschiebehaft genommen werden können. Bislang ist das nur befristet möglich.