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Beben bei der AWO: Der Bundesvorstand schaltet sich in die Affäre um Peter Feldmann ein.© Holger Hollemann / dpa

AWO-Affäre: Frankfurter Vorstand verweigert Rücktritt

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Riesenbeben bei der AWO: Der Bundesvorstand fordert den Rücktritt aller Mandatsträger. Die Frankfurter weigern sich.

Update, 29.11.2019, 15:40 Uhr: Der Vorsitzende des Frankfurter AWO-Präsidiums, Ansgar Dittmar, kündigte im Gespräch mit der FR an, dass man der Weisung aus Berlin nicht folgen leisten werde. „Das Eingreifen des Bundesvorstandes ist kontraproduktiv für unsere Transparenzoffensive“, sagte der Sozialdemokrat. Und fügte hinzu: „Wir müssen jetzt weiterarbeiten!“ Im ersten Quartal 2020 wolle man dann regulär einen neuen Vorstand wählen.

AWO-Affäre: Bundesvorstand fordert Aufklärung

Update, 29.11.2019, 14:55 Uhr: Der AWO-Bundesvorstand spricht mittlerweile von einer „unbeeinflussten Aufklärung“. Man wolle „nicht zulassen, dass die gute Arbeit der vielen Ehrenamtlichen in den Ortsvereinen der AWO in Frankfurt gefährdet wird und die AWO insgesamt in Verruf gerät.“

AWO-Sprecher Johannes Frass bestätigte, dass leitende Funktionäre in Frankfurt Luxusautos als Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekommen. So fährt die stellvertretende AWO-Geschäftsführerin tatsächlich einen 80.000 Euro teuren Audi, wie zunächst der HR berichtet hatte. Ein Abteilungsleiter ist mit einem 55 000 Euro teuren AMG-Mercedes unterwegs. Diese Luxuswagen sollen bald der Vergangenheit angehören. „Wir werden unsere Dienstwagen-Richtlinie zeitnah ändern“, kündigte Frass an. 

AWO-Affäre in Frankfurt - 80.000 Euro teure Limousinen als Mittelklassefahrzeuge

Dabei gehe es darum, künftig mit kleineren und preiswerteren Autos auszukommen, die auch ökologischen Erfordernissen genügten. Bisher sei es so gewesen, dass führende AWO-Funktionäre die Möglichkeit besaßen, bis zu 80.000 Euro teure Limousinen als Dienstwagen zu erhalten. Bei der AWO galt dies als Mittelklasse-Fahrzeug.

Entsprechende Regelungen wurden nach Angaben des Sprechers in den Verträgen der führenden AWO-Funktionäre getroffen. Wie Frass der FR sagte, fahre der AWO-Vorstandsvorsitzende in Frankfurt, Jürgen Richter, keinen Dienstwagen. „Er hat ein privates Fahrzeug“.

Die Autoflotte des AWO-Vorstandes sei geleast. Sobald die Leasing-Verträge ausliefen, werde man sie nicht verlängern, sagte der Sprecher. Der AWO-Bundesverband erwartet von den Frankfurter Funktionären „eine vollständige Aufklärung aller öffentlich gewordenen Vorwürfe gegenüber den Ortsvereinen und der Öffentlichkeit.“

AWO-Affäre um Peter Feldmann: Bundesverband reagiert

Update, 29.11.2019, 14:20 Uhr: Die AWO-Frankfurt reagiert auf die Forderungen des AWO-Bundesverbands. Nach Informationen der FR hat der Frankfurter Kreisausschuss am kommenden Dienstag eine außerordentliche Sitzung einberufen. An dieser werden die 100 führenden Funktionäre teilnehmen.

Auf dieser Sitzung soll unter anderem die Dienstwagenrichtlinie überarbeitet werden. Künftig sollen Mandatsträger keine Luxusautos mehr beanspruchen können.

Erstmeldung

Frankfurt - Der AWO-Bundesverband hat in die Affäre in Frankfurt eingegriffen. Er fordert alle Mandatsträger im Kreisverband auf, unverzüglich ihre Ämter ruhen zu lassen.

Es brauche jetzt eine „unbeeinflusste Aufklärung“ aller Vorwürfe. Die gute Arbeit von Hunderttausenden von Ehrenamtlichen in Deutschland dürfe nicht gefährdet werden.

AWO-Kreisverband Frankfurt soll außerordentliche Konferenz einberufen

Der AWO-Bundesverband werde nicht zulassen, dass die AWO insgesamt in Verruf gerate. Der AWO-Kreisverband Frankfurt wird aufgefordert, kurzfristig eine außerordentliche Kreiskonferenz einzuberufen.

Wir aktualisieren den Artikel fortlaufend.