Der Whisky, der ein halbes Jahr in der Nordsee badet

Whisky am Meer reifen lassen? Kann man machen. Im nördlichsten Ort Deutschlands geht man noch weiter: Dort lagert man ihn im Meer.

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Bereits bei kurzem Hinsehen ist klar: Der Sylter Tide Whisky ist etwas Besonderes.
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Die Flaschen haben die sogenannte «Sylt Patina», bei der es sich um Seepocken handelt, die das Glas während ihres Aufenthalts in der Nordsee besiedelt haben.
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Aber nicht nur die Flaschen verbringen einige Zeit im Wasser. Auch der Whisky selber liegt rund sechs Monate in Fässern im Wattenmeer.
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Wo genau, verrät Produzent Christopher Bohlig nicht – aus Angst vor Diebstahl.
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Er gibt nur preis, dass der Whisky in Eichenfässern gut verankert im Watt liege. Während die Fässer bei Flut unter Wasser lagern, ... (Im Bild: die Sylter Seekühe, ehemalige militärische Zielscheiben, im Lister Wattenmeer)
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... fallen sie bei Ebbe trocken. «Dann sind sie Wind und Sonne ausgesetzt», so Bohlig.
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Dadurch bekomme der Whisky seine maritime Note. «Er riecht ein nach Algen und Watt.» Beim Trinken zeige sich zudem eine leichte Salzigkeit.
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Das Wasser für den Whisky stammt aus der Sylt-Quelle, wo auch das Sylter Mineralwasser herkommt.
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Ein weiteres Sylter Original ist das Watt Bier, das 2-Sterne-Koch Alexandro Pape produziert. Vier Sorten gibt es: Watt Blondes, Watt Dunkles, Watt'n Pale Ale und Watt Malziges.
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Die Namen spielen auf die Nähe der Braustube zum Wattenmeer an. Und darauf, woher das Wasser für den Gerstensaft stammt. Es handelt sich um das Kondensat, das anfällt, wenn Pape aus dem Wasser der Nordsee Meersalz gewinnt.

Schon die Flaschen verraten: Dieser Whisky ist anders. Und das ist er. Wie die Auster Sylter Royal hat auch der Sylter Tide Whisky einige Zeit im Watt vor der nördlichsten Insel Deutschlands verbracht, bevor er reif war.

Wenn der Whisky drei Jahre alt ist, zügelt er für weitere sechs Monate ins Wattenmeer, das seit dem Jahr 2009 zum Unesco-Weltnaturerbe zählt.

«Deutliche maritime Note»

Wo genau, ist geheim, so Christoffer Bohlig. Der Produzent des Whiskys gibt nur preis, dass das kostbare Gut – ein halber Liter kostet immerhin 149 Euro – in Eichenfässern gut verankert im Watt liege. Dort ist er der Nordsee ausgesetzt: Während die Fässer bei Flut unter Wasser lagern, fallen sie bei Ebbe trocken. «Dann sind sie nicht den Wellen, sondern Wind und Sonne ausgesetzt», so Bohlig.

Auf diese Weise bekomme der Whisky seine deutliche maritime Note. «Er riecht ein bisschen nach Algen und Watt», so der Produzent. Beim Trinken lege sich zudem eine leichte Salzigkeit auf die Lippen. Der Eindruck wird durch die «Sylter Patina» auf den Flaschen verstärkt. Auch sie lagern eine Weile im Meer – so lange, bis Seepocken auf ihr gewachsen sind (siehe Bildstrecke).

Sylter Bier vom Sternekoch

Ein weiteres trinkbares Sylter Original ist das Watt Bier, das 2-Sterne-Koch Alexandro Pape zusammen mit einem Braumeister in seiner Sylter Genussmacherei produziert. Vier Sorten gibt es mittlerweile. Watt Blondes, Watt Dunkles, Watt 'n Pale Ale und Watt Malziges.

Die Namen der Biersorten spielen nicht nur auf die Nähe der Braustube zum Wattenmeer an. Vielmehr verraten sie, woher Pape das Wasser für den Gerstensaft nimmt. Es handelt sich dabei um das Kondensat, das anfällt, wenn Pape aus dem Wasser der Nordsee Meersalz gewinnt.