TV-Sender ersetzt Boris Johnson durch Eisskulptur

Die Aktion anlässlich einer Debatte über Klimaschutz empört die britischen Konservativen.

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Der TV-Sender Channel 4 lud für Donnerstagabend den konservativen britischen Premierminister Boris Johnson zu einer TV-Debatte über Klimaschutz ein. Er lehnte jedoch ab. Auch Brexit-Partei-Chef Nigel Farage lehnte laut Channel 4 eine Teilnahme ab.

Daraufhin hat Channel 4 entschieden, zwei Eisskulpturen in Form der Erdkugel, die die Notlage auf diesem Planeten verkörpern sollten, auf die Plätze von Johnson und Farage zu stellen. Die Skulpturen trugen die Namen der Parteien.

Beschwerde bei Medienaufsicht

Die Torys wandten sich daraufhin an die Medienaufsicht des Landes und beschwerten sich, diese Aktion sei ein «provokanter, parteiischer Trick». Die Behörde müsse gegen Channel 4 vorgehen, da der Sender seine Pflicht zur Unparteilichkeit verletzt habe, wie die BBC berichtete.

Zuvor hatte Staatsminister Michael Gove versucht, den Platz von Johnson einzunehmen, und war abgewiesen worden. Der Channel-4-Redaktor Ben de Pear rechtfertigte das Verhalten: Für die Debatte seien eben nur Parteichefs eingeladen gewesen.

«Hören Sie auf, Spielchen zu spielen»

Die Beschwerde der Torys kritisierte der Channel-4-Redaktor harsch: «Setzen Sie Ihren Parteichef Boris Johnson neben die anderen Chefs und hören Sie auf, Spielchen zu spielen. Verweigern Sie sich nicht und drohen Sie nicht mit unserer Lizenz, das ist eine heikle Angelegenheit», schrieb er auf Twitter.

Die Briten wählen am 12. Dezember ein neues Parlament. Umfragen zufolge liegen die Torys von Johnson deutlich vorne.