Gladbach genießt den Platz an den Tabellenspitzen

Erster in Deutschland, jetzt auch Erster in Europa: Als Marco Rose nach der Rückkehr aus Graz die nackten Zahlen betrachtete, gönnte sich der Trainer von Borussia Mönchengladbach ein kleines Lächeln.

"Wenn man die Tabellen sieht, stehen wir ganz gut da", sagte Rose am Freitag zufrieden, trat aber umgehend auf die Euphorie-Bremse: "Ich lass mich nicht einlullen. Das ist doch klar."

Roses Skepsis hat ihren Grund: Nach dem enttäuschenden 0:2 bei Union Berlin überzeugten die Fohlen auch am Donnerstag beim 1:0-Sieg gegen den Wolfsberger AC nur teilweise. "Wir haben in Graz wieder erlebt, wie viel harte Arbeit hinter den Erfolgen steckt. Es geht immer wieder darum, die Leichtigkeit zu behalten", sagte Rose.

Das gelte auch für das Heimspiel gegen den Tabellenvierten SC Freiburg am Sonntagnachmittag, in dem eine der beiden Spitzenpositionen auf dem Prüfstand steht.

Die internationale hat Gladbach seit Donnerstag inne, zum Erreichen der K.o.-Runde fehlt am 12. Dezember im abschließenden Europa-League-Heimspiel gegen Istanbul Basaksehir noch ein Remis.

Yann Sommer kündigte bereits an, die Gladbacher "Doppel-Eins" so lange wie möglich behalten zu wollen. "Wenn man Erster ist, möchte man Erster bleiben. Wir versuchen, diese Plätze zu verteidigen", sagte der Torhüter.

Positives Signal: Sommer verlängert vorzeitig

Das Potenzial für große Erfolge sei in Gladbach vorhanden, sagte Sommer. Und genau deshalb verlängerte der 30-Jährige am Freitag auch vorzeitig seinen Vertrag bis 2023. "Dieses Projekt ist sehr spannend", sagte Sommer zur aktuellen Aufbruchstimmung im Borussia-Park. Sportdirektor Max Eberl bestätigte, dass die starken Leistungen des Schweizers zuletzt "auch andere Vereine" auf den Plan gerufen hätten.

Rose warnte derweil bereits vor den "laufbereiten, aggressiven" Freiburgern, hofft aber, dass der spielerische Ansatz des SCF "uns entgegen kommt" - anders als zuletzt gegen Union und den WAC.

Sollte die Borussia auch am Sonntag die Oberhand behalten, gehen die Fohlen als Tabellenführer in das Heimspiel gegen Bayern München eine Woche später. Und dann sei alles möglich. "In unserem Stadion kann eine unheimliche Energie entstehen", sagte Rose zu den anstehenden drei Heimspielen in Folge.

Schon in Graz hatten die Fans die Borussia nach vorne getrieben, die Hälfte der 12.000 Zuschauer im Stadion kam aus Deutschland. "Vor dem Spiel sind 6000 Leute durch die Stadt marschiert. Das Video habe ich mir noch 20-mal angeschaut, da habe ich Gänsehaut bekommen", sagte Rose.